Bitcoin News: Norwegische Stadt verbietet BTC-Mining – so reagiert jetzt der Kurs

Bereits seit vielen Jahren steht das Bitcoin Mining in der Kritik: Viele Experten sind überzeugt, dass der Proof-of-Work-Konsens (PoW) der BTC-Blockchain zu viel Energie verbraucht. Alleine im Jahr 2023 verbrauchten BTC-Miner weltweit über 120 Terawattstunden (TWh), im Jahr 2024 soll dieser Verbrauch sogar auf über 170 TWh ansteigen. Das behauptet zumindest der Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index , der jedes Jahr entsprechende Zahlen veröffentlicht. Zum Vergleich: Österreich verbrauchte im Jahr 2023 60,7 TWh, Deutschland 467 TWh.
Auch Norwegen ist nicht vom Bitcoin-Mining begeistert und versucht bereits seit einigen Monaten, das Mining im eigenen Land stärker zu regulieren. Jetzt wurde sogar eine Bitcoin-Mining-Anlage durch die Regierung einer norwegischen Stadt abgeschaltet.
Strompreis explodiert für Einwohner: Negative Nachwirkung des Mining-Stops
Die norwegische Kommune Hadsel gab vor über drei Jahren die Zusage für ein Data Center, das sich vor Ort mit dem Minen von Kryptowährungen beschäftigt hat. Laut Angaben des dortigen Bürgermeisters Kjell-Børge Freiberg verbrauchte dieses Datenzentrum jährlich bis zu 80 Gigawattstunden – eine vergleichsweise hohe Summe für die 8.200 Einwohner große Kommune. Denn der Energieverbrauch der Krypto-Miner ist genauso hoch wie bei ungefähr 3.200 Haushalten.
Ein weiteres Ärgernis der Bewohner: Die große Anlage musste umfassend gekühlt werden, um die Leistung zu erbringen. Die dazu verbauten Kühlanlagen und Ventilatorsysteme waren ständig zu hören und störten viele Anwohner. Jetzt reagierte die Stadt und schaltete die gesamte Anlage ab.

Jetzt ist es zwar ruhig in der kleinen Stadt, doch der Ärger ist noch lange nicht vorbei: Durch die Abschaltung der Mining-Anlage explodieren nun die Stromkosten für die dortige Bevölkerung. Mit satten 20 Prozent an gestiegenen Kosten müssen die Bewohner jetzt rechnen, denn der örtliche Stromanbieter legt die fehlenden Einnahmen auf die Kommune um. Im Schnitt 2.000 bis 3.000 Norwegische Kronen (etwa 200 bis 250 Euro) müssen die Haushalte jetzt im Jahr mehr zahlen.
Die Freude über die Abschaltung ist jetzt wesentlich verhaltener und der Bürgermeister ist aktuell auf der Suche nach anderen möglichen Projekten, die dieses Stromdefizit gerne nutzen möchten. Allerdings geht er nicht davon aus, dass ein entsprechender Ersatz schnell gefunden werden kann.
Norwegen mit Anti-Bitcoin-Kurs: Was bringt die Zukunft?
Bereits seit einigen Monaten verschärft Norwegen die eigene Haltung gegenüber der größten Kryptowährung der Welt und vor allem dem Bitcoin Mining. So erklärte Terje Aasland – Energieminister von Norwegen – bereits im vergangenen April, dass ein “hartes Durchgreifen gegen Krypto-Rechenzentren” geplant sei. Außerdem handelt es sich laut Aasland beim Bitcoin Mining um “ein Beispiel für eine Art von Geschäft, das wir in Norwegen nicht wollen”.
Tatsächlich ist die Abschaltung des Rechenzentrums in Hadsel nur der nächste logische Schritt gewesen, der von der norwegischen Regierung lange angekündigt wurde und von vielen weiteren Ländern der Europäischen Union mitgetragen wird. Immer mehr Mining-Unternehmen wechseln deshalb in arabische Staaten, um dort von günstigen Strompreisen zu profitieren. Auch die USA investiert stark in die entsprechenden Infrastrukturen und kann damit US-Miner weiterhin halten.

Der Bitcoin Kurs lässt sich allerdings von solchen Nachrichten aktuell nicht beeinflussen. Zwar ist der BTC-Token etwas schwach in die aktuelle Woche gestartet, liegt aber mit Blick in die vergangene Woche auch weiterhin im Plus – und zwar mit immerhin 5,72 Prozent (siehe Bild oben).
Tatsächlich dürfte dies auch darin begründet sein, dass die großen Mining-Unternehmen weiterhin in neue Hardware investieren – und das, obwohl laut Blockchain.com die Mining-Belohnungen seit dem Halving im April 2024 besonders stark gefallen sind. Viele Krypto-Experten warnen zudem davor, dass sich Europa selbst isoliert und mit der negativen Einstellung gegenüber dem Bitcoin Mining aus langfristiger Sicht die Krypto-Industrie gänzlich vertreiben könnte. Ob und wie Anleger innerhalb der EU dadurch negativ betroffen werden, wird die Zukunft erst zeigen müssen.
Zuletzt aktualisiert am 16. September 2024
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