El Salvador: Bitcoin nicht länger offizielles Zahlungsmittel
Das Wichtigste in Kürze El Salvador trifft nach vier Jahren der Verhandlungen eine Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds. Der IWF unterstützt das mittelamerikanische Land mit 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Finanzspritze soll der Reformpolitik des Präsidenten Nayib Bukele zugutekommen. El Salvador muss dafür von seiner innovativen Bitcoin-Politik zurückweichen. BTC verliert seinen Status als offizielles Zahlungsmittel, darf im privaten Gebrauch aber weiterhin freiwillig zum Einsatz kommen.
El Salvador: Bitcoin nicht länger offizielles Zahlungsmittel
Der Bitcoin ist in El Salvador nicht länger offizielles Zahlungsmittel – das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die der Internationale Währungsfonds (IWF) gestern veröffentlichte. Mit der Regierung El Salvadors habe man eine Vereinbarung getroffen, durch die über 40 Monate 1,4 Milliarden US-Dollar an das mittelamerikanische Land fließen.
El Salvador befand sich über vier Jahre hinweg in Verhandlungen mit dem IWF, von dem man sich Kredite versprach. In der Vergangenheit stand vor allem die salvadorianische Bitcoin-Politik im Weg. Nun erzielten beide Parteien einen Konsens.
“El Salvadors Behörden und die Mitarbeiter des IWF haben eine Einigung über eine 40-monatige Zahlung in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar als Teil des EFF erzielt”, schrieb der IWF in seiner Erklärung.
Mit dem frischen Kapital wolle man die Bilanz des mittelamerikanischen Landes sowie die Reformpolitik des amtierenden Präsidenten Nayib Bukele decken. Der Vorstand der internationalen Finanzinstitution IWF könne die Vereinbarung noch kippen, heißt es.
El Salvador ist allerdings nicht nur Nutznießer der Vereinbarung. Tatsächlich erlegte der IWF dem kleinen Land auch bestimmte politische Richtlinien auf. Mit der offensiven Bitcoin-Politik ist demnach Schluss.
“Die mit Bitcoin verbundenen Risiken werden gemildert. Die Akzeptanz von Bitcoin durch den privaten Sektor wird freiwillig sein und die Beteiligung des öffentlichen Sektors an Bitcoin-bezogenen Aktivitäten wird begrenzt werden”, heißt es.
Tatsächlich habe man El Salvador davon überzeugt, Bitcoins offiziellen Status als Landeswährung abzuerkennen. Als erstes Land der Erde führte der salvadorianische Staat den Bitcoin seit 2021 als offizielle Währung neben dem US-Dollar.
Für Gewerbetreibende war die Annahme von Bitcoin-Zahlungen seither verpflichtend. El Salvador versuchte, Kryptowährungen mit dieser Maßnahme zu verbreiten. Der Bitcoin sollte im Land allgegenwärtig werden.
Kauft Nayib Bukele weiterhin Bitcoin?
Mit der Ernennung des Bitcoins zur offiziellen Landeswährung begann El Salvador unter Präsident Nayib Bukele auch mit BTC-Investments. Bis heute legte das Land 6.191 BTC im Wert von 571 Millionen US-Dollar an.

Seit dem 18. November 2022 kauft El Salvador jeden Tag einen ganzen Bitcoin. In der Presseerklärung des IWF klingt es so, als würden diese Ausgaben schon bald ein Ende nehmen.
“Bitcoin-bezogene Wirtschaftstätigkeiten sowie Transaktionen und Käufe von Bitcoin werden (…) beschränkt”, schrieb der IWF.
Bukele und das von ihm gegründete staatliche Bitcoin-Büro machten über Aussagen auf X jedoch deutlich, dass man weiterhin jeden Tag einen neuen Bitcoin kauft.
“El Salvador kauft weiterhin einen Bitcoin pro Tag – jeden Tag. 🇸🇻🏆🚀”, erklärte das Bitcoin-Büro.
El Salvador keeps stacking 1 BTC per day, every day.
🇸🇻🏆🚀 pic.twitter.com/6gevIr1j4A
— The Bitcoin Office (@bitcoinofficesv) December 18, 2024
Allerdings endet die Zukunft der Chivo Wallet. Es handelt sich dabei um eine zentralisierte Bitcoin-Wallet, die der salvadorianische Staat entwickelte. Die Wallet genoss in der Krypto-Szene aufgrund technischer Fehler, ihrer zentralisierten Struktur und ihrer Wirkung als Werkzeug der Überwachung nie einen guten Ruf.
Ob der Bitcoin in privaten Geschäften künftig weniger Unterstützung im salvadorianischen Volk findet, lässt sich jetzt noch nicht endgültig sagen. Einen Rückschlag dürfte es für die Krypto-Enthusiasten des Landes dennoch geben.
So ist die behördliche Annahme von Kryptowährungen künftig eingeschränkt. Die Entrichtung steuerlicher Abgaben ist mit BTC dann nicht mehr möglich. Dafür müssen Steuerzahler laut Vereinbarung US-Dollar nutzen.
Der IWF verteidigt seine Haltung mit angeblichen Risiken für die Wirtschaft, die durch den Gebrauch von Krypto entstehen würden. In der Krypto-Szene gilt das Finanzinstitut als besorgt um seine Rolle. Sinkt die Bedeutung der Fiatwährungen durch den Aufstieg von Krypto, droht dem IWF der Machtverlust.
Ursprünglich hatte der IWF eine komplette Abkehr vom Bitcoin für eine Finanzspritze vorausgesetzt.
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