Justin Sun soll bei CoinDesk Zensur veranlasst haben – Banane als Grund
Justin Sun, Gründer von Tron (TRX), reagiert empfindlich, wenn man über ihn witzelt. Zuletzt hatte er eine Banane ersteigert, dann verspeist – und ein Artikel dazu bei CoinDesk schmeckte ihm nicht. Die Story schlägt Wellen.
Unter den US-Kryptomedien genießt CoinDesk einen guten Ruf, Recherchen des Portals enthüllten die systematischen Betrügereien bei der später kollabierten Kryptobörse FTX. Doch nun wirkt es, als ob die gut 50-köpfige Redaktion von CoinDesk um ihre journalistische Unabhängigkeit bangen muss. Denn allem Anschein nach hat Krypto-Milliardär Justin Sun dafür gesorgt, dass ein spöttischer Bericht über ihn bei CoinDesk schnell wieder verschwand. Aufgedeckt wurde dieses verstörende Manöver von Leo Schwarz, einem Reporter beim Wirtschaftsmagazin Fortune.
Stein des Anstosses war für Justin Sun demnach eine Glosse der CoinDesk Korrespondentin Callan Quinn, die dabei war, als Sun vor laufenden Kameras eine Banane aufgegessen hat. Nun gut, es war nicht irgendeine Banane – sondern diejenige, welche Sun für gut 6 Millionen US-Dollar bei Sotheby’s ersteigerte. Der CoinDesk Report zu dem PR-Event ist bei Yahoo hier weiterhin verfügbar, bei CoinDesk wurde er depubliziert. Reporterin Quinn beschreibt ihre Irritationen darüber, wie Justin Sun die Konzeptkunst Banane zum Teil seiner Show macht, und erwähnt auch einige Ereignisse aus der Karriere des Tron-Gründers, die weniger schmeichelhaft sind.
Nur Hofjournalisten bei Justin Sun zugelassen?
Soweit, so gut, der fragliche Bananen Artikel zu Justin Sun ist journalistisch sauber und in seinem spöttischen Tonfall eigentlich eine Bereicherung für die oft spröde Berichterstattung über Bitcoin und Co. Doch Justin Sun nahm die Sache wohl persönlich und beschwerte sich bei den Eigentümern von CoinDesk, der Kryptobörse Bullish, wie Schwartz unter Berufung auf gut informierte Quellen schreibt. Sun ist mit CoinDesk indirekt auch als Geldgeber verbunden, Tron ist ein Hauptsponsor der Consensus Konferenzen von CoinDesk. Jedenfalls verschwand der Artikel über Sun schnell von der Webseite und die Journalisten von CoinDesk kamen zu einer Sondersitzung zusammen, bei der sie auf redaktionelle Freiheit pochten.
Als dies nicht fruchtete, erklärte Starjournalist Matt Murray seinen Rücktritt von der Position als Herausgeber von CoinDesk, schildert Schwartz die Domino-Effekte. Weder Murray noch Justin Sun und auch CoinDesk, Tron oder Bullish wollten die Enthüllungsgeschichte von Schwartz bislang kommentieren, der Artikel ist nüchtern formuliert. Aber Leser stellen sich die Frage: Wenn CoinDesk nicht frei über Justin Sun berichten kann – wie sieht es dann mit anderen Recherchen aus, die anecken?
Justin Sun ein schwieriger Charakter mit Vorgeschichte
Bei Justin Sun könnten es ein Verweis im Bananen Artikel auf seinen Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC gewesen sein, die ihn wütend machten. Aber auch hier hat die Reporterin nur bekannte Fakten wiedergegeben – ein Mann von Format sollte nicht derart plump mit Zensur reagieren wie Justin Sun. Doch der 34-Jährige hatte sich beispielsweise schon bei der Übernahme von Steem mit der Community verkracht und Justin Sun wurde auch wegen seines Führungsstils bereits von Mitarbeitern verklagt. Hinter den Kulissen führt sich der neureiche Sun offenbar ganz anders auf als vor Kameras.
Fazit: Justin Sun schadet der Reputation von CoinDesk
Falls Du Lust hast, den exklusiven Fortune Bericht zu Justin Sun und CoinDesk ohne Bezahlschranke zu lesen, findest Du ihn auch hier bei MSN. Er weckt erhebliche Zweifel an der Einhaltung einer strikten Trennung von Management und Redaktion bei CoinDesk, die zum Selbstverständnis von Qualitätsmedien gehört. Eine Bananen Glosse so aufzublasen, dass der Vorzeigejournalist Matt Murray sich von CoinDesk trennt und Justin Sun so Negativschlagzeilen provoziert – das ist mehr als befremdlich. CoinDesk jedenfalls wird man nicht mehr ernst nehmen wollen, wenn das Portal über Justin Sun, Tron oder andere Projekte des Krypto-Promis berichtet. Und wer weiß, ob es nicht mehr solche Fälle gibt, die nur nicht den Weg an die Öffentlichkeit gefunden haben.
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