LIBRA: Staatsanwaltschaft will Gelder in Memecoin-Skandal einfrieren
Argentiniens Bundesstaatsanwalt hat inzwischen mehrere Schritte im Fall LIBRA unternommen, darunter auch Maßnahmen gegen Präsident Milei und das Einfrieren von Geldern.
Der leitende Staatsanwalt, der die mutmaßliche Verwicklung des argentinischen Präsidenten Javier Milei in den Skandal um die Kryptowährung LIBRA untersucht, hat das Einfrieren von Vermögenswerten in Höhe von bis zu 110 Millionen US-Dollar beantragt.
Der argentinische Bundesstaatsanwalt Eduardo Taiano hat außerdem die Wiederherstellung von gelöschten Social-Media-Beiträgen gefordert, darunter auch solche von Milei, die für den Memecoin auf Solana-Basis warben, wie die argentinische Zeitung Clarín berichtet.
Er forderte in diesem Zusammenhang auch detaillierte Aufzeichnungen aller LIBRA-Transaktionen seit der Markteinführung an, um die finanziellen Transaktionen um den 14. und 15. Februar herum zu rekonstruieren, als das Handelsvolumen des Memecoins am höchsten war.
Taiano hat zugleich das Einfrieren identifizierter digitaler Wallets beantragt, um eine Streuung der Gelder zu verhindern, und internationale Anträge auf Zugang zu Informationen von ausländischen Kryptobörsen gestellt, so der Bericht weiter.
Obwohl Milei seine anfängliche Befürwortung schnell löschte, gelang es mindestens acht Wallets, die als Insider des Libra-Teams identifiziert wurden, bis zu 107 Millionen US-Dollar auszubuchen, bevor der Token abstürzte, wie aus Daten von The Kobeissi Letter hervorgeht.
Die Ermittler haben bereits festgestellt, dass kürzlich 4,5 Millionen US-Dollar von einer mit dem Skandal in Verbindung stehenden Wallet zu einer neuen Adresse verschoben wurden, wobei ein Teil der Gelder zum Kauf eines Memecoins namens POPE verwendet wurde, was möglicherweise ein Versuch war, die gestohlenen Gelder zu waschen, spekulierte Clarín.
Die Staatsanwaltschaft hat auch Telefonaufzeichnungen und Besucherprotokolle aus der Residenz und dem Büro des Präsidenten angefordert und eine Liste von Blockchain-Experten und Personen aus dem Umfeld des Präsidenten erstellt, die über relevante Informationen verfügen könnten.
Der Libertäre Milei sah sich in Folge des Skandals mit Aufrufen zur Amtsenthebung konfrontiert, nachdem er den Memecoin befürwortet hatte, der angeblich geschaffen wurde, um argentinische Kleinunternehmen und Start-ups zu finanzieren.
Der Libra-Token erreichte am 14. Februar kurzzeitig einen Spitzenwert von 4,5 Mrd. US-Dollar, bevor er in weniger als 12 Stunden um über 90 % einbrach, was zu Anschuldigungen wegen Insidergeschäften und den daraus resultierenden Klagen und Ermittlungen führte.
Milei wies Behauptungen zurück, er habe den Memecoin beworben und erklärte im Februar, er habe lediglich „darüber geredet“.
Der Skandal, der in Argentinien als „Libragate“ bezeichnet wird, hat Mileis Popularität beeinträchtigt und entsprechend auch seine Bemühungen behindert, politische Allianzen vor den Zwischenwahlen für den Kongress in diesem Jahr zu stärken, berichtete Reuters Ende Februar.
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