Zwei 16-Jährige aus Florida stehen nach einer Entführung und einem Diebstahl von Kryptowährungen im Wert von 4 Millionen Dollar vor 22 Anklagen wegen Verbrechen

Zwei Teenager stehen vor insgesamt 22 Anklagen wegen schwerer Verbrechen, nachdem sie angeblich im November einen Mann in Las Vegas entführt, ihn eine Stunde lang in eine "abgelegene Wüste" gefahren und Kryptowährungen und NFTs im Wert von 4 Millionen Dollar von ihm gestohlen haben.

Ein dritter Teenager, der ebenfalls angeklagt ist, wird laut einem Staatsanwalt nicht mehr in den Vereinigten Staaten vermutet. Der Fall wurde erstmals von den lokalen Nachrichten 8newsnow in Las Vegas berichtet. 

Zwei 16-Jährige, beide aus Pasco County, Florida, werden in dem Fall als Erwachsene vor Gericht gestellt und stehen jeweils vor 11 Anklagen wegen schwerer Verbrechen. Die drei Teenager sollen einen Mann mit vorgehaltener Waffe entführt haben, nachdem dieser eine kryptobezogene Geschäftsveranstaltung in der Innenstadt von Las Vegas veranstaltet hatte, ihn eine Stunde lang über die Grenze nach Arizona in eine "abgelegene Wüste" gefahren und ihn gezwungen haben, seine Passwörter für seine Finanzkonten herauszugeben. 

Die Teenager könnten laut Bericht von einer Person am Lautsprecher unterstützt worden sein. Das Opfer musste Berichten zufolge fünf Meilen allein durch die Wüste laufen, bis es eine Tankstelle erreichte und einen Freund anrief, um abgeholt zu werden. 

Einer der Teenager hat einen prominenten Verteidiger, Ross C. Goodman, engagiert, wie Gerichtsakten in Las Vegas zeigen, während der andere einen Pflichtverteidiger in Anspruch nahm. Goodmans Büro reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. 

Zunahme von gewalttätigen kryptobezogenen Verbrechen

Der Vorfall ist der jüngste in einer offensichtlichen Zunahme von gewalttätigen Verbrechen, die auf Krypto-Reiche abzielen. Im Januar entführten Kriminelle den Mitbegründer von Ledger aus seinem Haus in Frankreich und verstümmelten seine Hand, während sie versuchten, ihn für eine große Summe Kryptowährung zu erpressen. Letztes Wochenende forderten Entführer ebenfalls in Frankreich 5 Millionen Euro für die Freilassung des Vaters eines Krypto-Millionärs, bevor sie von der Polizei gefasst und verhaftet wurden. 

Manchmal führen auch fehlerhafte Informationen zu Bedrohungen. Ein kanadischer Mann musste sich Berichten zufolge verstecken, nachdem Kriminelle ihn für einen Entführungsversuch ins Visier genommen hatten, da sie glaubten, er besitze Bitcoin im Wert von Milliarden Dollar. Er sagte, seine Bestände seien nur etwa 100.000 Dollar wert.  

Twitch-Streamer Amouranth sagte, sie habe sich im März gegen einen Hauseinbruch verteidigt, nachdem Eindringlinge Zugang zu ihrer Krypto verlangten. Weitere angebliche Angriffe haben in den letzten Wochen auf den Philippinen und in Pakistan stattgefunden.