Argentinischer Präsident löst Einheit zur Untersuchung des LIBRA-Memecoin-Skandals auf, Tage nachdem Richter die Entsiegelung von Bankunterlagen angeordnet hat

Nur wenige Tage nachdem ein Richter die Einsicht in die Bankkonten des Präsidenten gefordert hatte, hat die argentinische Regierung eine Untersuchungseinheit aufgelöst, die mit der Untersuchung des Solana-basierten LIBRA-Kryptotoken-Skandals beauftragt war, in den der Präsident des Landes, Javier Milei, und seine Schwester verwickelt sind, so eine Erklärung des Justizministers des Landes.

Dies geschieht Tage nachdem ein Richter die argentinische Zentralbank aufgefordert hatte, sowohl die Bankkonten des Präsidenten als auch seiner Schwester zu entsiegeln.

Anfang dieses Jahres hatte Milei öffentlich den Solana-basierten LIBRA-Memecoin beworben, was dann eine Untersuchung auslöste, nachdem der Token plötzlich an Wert gewann, bevor er dann zusammenbrach. LIBRA wurde im Februar von dem in Delaware ansässigen Unternehmen Kelsier Ventures erstellt. Tage nach seiner Einführung behauptete der selbsternannte Förderer des umstrittenen LIBRA-Tokens, Hayden Davis, er habe Karina Milei bezahlt, um ihren Bruder vor der Einführung des Memecoins zu beeinflussen.

Stunden nach seiner Einführung ging Milei auf die Social-Media-Plattform X, um zu behaupten, LIBRA würde Mittel für kleine Unternehmen und Startups bereitstellen, um die argentinische Wirtschaft zu stärken. Mileis Beitrag enthielt einen Link zur Website des Tokens und seiner Vertragsadresse auf Solana. Der Wert von LIBRA stieg auf eine Marktkapitalisierung von über 2 Milliarden Dollar, bevor er schnell umkehrte und um mehr als 90 % abstürzte.

Milei zog dann seine Unterstützung für das Projekt zurück, nachdem der Token-Wert zusammengebrochen war, und sagte, er habe keine Vorkenntnisse darüber gehabt und nie beabsichtigt, Menschen zum Kauf zu überreden. 

"Ich bin kein Experte. Meine Spezialität ist Wirtschaftswachstum, mit und ohne Geld", sagte Milei damals. "Als jemand, der ein großer Technologie-Enthusiast ist und die Möglichkeit eines Werkzeugs zur Finanzierung von Unternehmerprojekten sieht, habe ich das Wort verbreitet."

Milei sagte auch, dass die meisten Investoren, die Geld mit LIBRA verloren haben, Amerikaner und Chinesen waren, und fügte hinzu, dass nur sehr wenige Argentinier betroffen waren.

Mit der Erklärung vom Dienstag, die das Ende der Untersuchungseinheit ankündigt, die mit der Untersuchung des Skandals beauftragt war und die sowohl der Präsident als auch der Justizminister unterzeichnet haben, sagte die Regierung, die Einheit habe ihre Funktion erfüllt.

Es scheint, dass der Richter, der an Mileis Bankunterlagen interessiert ist, anderer Meinung sein könnte, da er erst vor wenigen Tagen Anordnungen erlassen hat, die Bankkonten von Milei und seiner Schwester zu entsiegeln. Laut lokalen Nachrichten hat der Richter auch zuvor angeordnet, dass die Finanzen von drei LIBRA-Mitbegründern eingefroren werden.

Staatsanwälte überprüften Videoaufnahmen von der Mutter und Schwester eines der Mitbegründer, die angeblich am Tag nach Mileis Werbung für den Token Bankschließfächer leerten, hieß es in dem Bericht.