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TrustNFT entwickelt Altersnachweis durch Token

TrustNFT entwickelt Altersnachweis durch Token

BitcoinblogBitcoinblog2025/06/04 16:01
Von:Christoph Bergmann
Bild von Mike MacKenzie via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

TrustNFT schafft eine NFT-basierte Identitätslösungen. Man kann durch ein Token sein Alter oder seine Identität beweisen. Die NFTs zielen auch, aber nicht nur, auf professionelle Investoren.

Man kann niemals oft genug sagen, wie weit unter dem technisch möglichen Identitätsmodelle im Internet bleiben. Man ist anonym bzw. pseudonym oder vollständig identifiziert. Dazwischen gibt es nichts.

Nehmen wir das Alter: Im echten Leben muss man sein Alter nachweisen, wenn man Alkohol oder Zigaretten kauft oder in eine Disko geht. Ähnlich sollte es im Internet sein, wenn man Whisky bestellt oder Webseiten für Erwachsene ansteuert. Viele Eltern fänden es vermutlich auch gut, wenn es ein Mindestalter für soziale Medien gäbe.

Doch es scheitert an der technischen Umsetzung. Die meisten „Alterskontrollen“ beschränken sich darauf, dass man bestätigen muss, über 18 Jahre alt zu sein; in manchen Fällen muss man auch noch ein Geburtsdatum angeben. Dass diese „Kontrollen“ für alle Beteiligten nur Zeitverschwendung sind, ergibt sich von selbst. Die Alternative wäre aber, einen zentralisierten Identitätsdienstleister dazwischen zu schalten, der per Videochat den Ausweis prüft – was in den meisten Fällen eine geschäftsschädigend hohe Hürde wäre.

Die Gratwanderung

Das Problem ist eine Gratwanderung: Wie soll man sein Alter beweisen, ohne sich komplett auszuziehen? Wie sollen Online-Shops oder soziale Netzwerke einen Altersbeweis einfordern, ohne gleich teure und abschreckende Verfahren zur vollständigen Identifizierung zu beanspruchen? Wie schafft man den Spagat, eine Kontrolle einzurichten, die nicht ganz wirkungslos bleibt – aber auch datenschutztechnisch keine Katastrophe wird?

Ein Teil des Problems ist, dass Identität als Gesamtpaket gebündelt wird. Entweder man bleibt vollkommen unverifiziert – oder man gibt sein Gesicht, sein Alter, seine Adresse, seine Ausweisnummer und seinen Geburtsort an.

Dabei wäre es so einfach. Die Lösung ist längst da: Token. Wir haben schon häufig über tokenbasierte Identitätslösungen geschrieben, die sicher, datensparsam und -souverän sowie effektiv, günstig und technisch marktreif sind. Token erlauben es, Identität in Einzelteile aufzuspalten – ein Token fürs Alter, eines für den Wohnort, eines fürs Menschsein – und diese je nach Bedarf vorzuzeigen.

Ein Ansatz ist es, nicht fungible Token (NFT) zu verwenden – wie TrustNFT es vorhat.

Ein „Smart NFT“ als Altersnachweis

Mit „TrustNFT — AV“ führt das Startup nun eine, so die Pressemitteilung , „Blockchain-basierte Plattform zur Alters- und Identitätsverifizierung“ ein.

Soweit ich es verstehe, bestätigt man mit dem NFT von TrustNFT nur seinen Namen und sein Alter. Andere Angaben – wie die Adresse, den Geburtsort und so weiter – sind nicht im Spiel.

TrustNFT wirbt mit den folgenden Eigenschaften: Die involvierten Daten sind minimiert, sie beschränken sich auf das, was nötig ist, um das Alter oder den Namen zu bestätigen. Diese Daten werden verschlüsselt als „Smart NFT“ auf der Blockchain gespeichert. Andere Parteien können sie dank Zero-Knowledge-Proofs verifizieren, ohne dass die unterliegenden Dokumente enthüllt werden.

Laut der Pressemitteilung eignet sich die Lösung vor allem für Social-Media-Plattformen, die verhindern wollen, dass sich Minderjährige anmelden, Events oder Clubs, zu denen nur Erwachsene dürfen, sowie Webseiten, deren Inhalte oder Dienstleistungen ein gewisses Alter verlangen.

Wenig Details

Technisch sollte das Produkt gut machbar sein. Die beiden zentralen Technologie, NFTs und Zero-Knowledge-Proofs, sind verfügbar und längst marktreif; während sich als Basis eine Vielzahl stabiler und gut skalierbarer Blockchains anbieten.

Mit den Details hält sich TrustNFT.io allerdings bedeckt. Auf welcher Blockchain laufen die NFTs? Kann man sie mit normalen Wallets verwenden? Sind sie Teil der üblichen SDKs für den Web3-Login? Was bedeutet ein „Smart NFT“? Wie wird verhindert, dass die NFTs gehandelt oder durch mehrere Parteien benutzt werden? Benutzt man Soulbound Token?

Die Webseite bleibt bedenklich uninformativ. Sie fordert den User ungefähr 12 Mal auf, sich auf einer Warteliste einzutragen, gibt aber keinerlei Details preis.

Die Webseite wurde 2025 mit einem WordPress-Scheme gebildet, was nicht besonders vertrauenserweckend ist. Ein Impressum gibt es nicht, immerhin führt eine Telefonnummer, die verlinkt wird, nach New Jersey. Der Twitter-Account von TrustNFT hat erst sechs Follower und wurde im April gegründet.

Für akkreditierte Investoren

TrustNFT ist Teil der Silver Scott Blockchain Gruppe . Diese wurde ebenfalls 2025 gegründet als „All-in-one Lösung für Blockchain-Tokenisierung“.

Silver Scott bietet wohlhabenden Kunden eine Vermögensverwaltung an und tokenisiert über „RWA Direct“ Werte wie physische Rohstoffe (Gold, Silber, Lithium, Wasser, Land) sowie rechtliche Güter wie Nutzungsrechte, CO2-Kredite und mehr. Das klingt eigentlich ungeheuer interessant – doch die Plattform scheint ebenfalls noch nicht live zu sein.

TrustNFT erfüllt in diesem Gefüge eine spezielle Funktion: Es soll akkreditierten Investoren erlauben, sich nahtlos zu verifizieren, um auf die „Real World Assets“ zugreifen zu können. Es bietet, so die Webseite, „eine zentralisierte KYC-Lösung, die den Zugang zu exklusiven ICOs und RWA-Investitionsgelegenheiten vereinfacht“

Daher liest man auf der Webseite von TrustNFT auch relativ wenig über die Alters- und Namensverifizierung, und umso mehr über Investoren. TrustNFT sei „ein dezentralisierter Identitäts-Speicher, der speziell für akkreditierte Investoren entwickelt wird.“

Die Lösung zur Altersverifizierung scheint dabei eher ein Nebenprodukt zu sein, mit dem TrustNFT vielleicht testen will, wie der Markt reagiert.

Vertrauenswürdigere Alternativen

Das völlige Fehlen von Details und technischen Informationen macht TrustNFT natürlich wenig vertrauenswürdig. Andere Angebote für dezentrale Identitäten wirken wesentlich reifer, transparenter und seriöser.

Der Human Passport (früher Gitcoin Passport) von human.tech etwa hat bereits einige Millionen User und Partner im ganzen web3-Ökosystem. Er dürfte das derzeit interessanteste und erfolgreichste Protokoll sein. Mit mehr als einer Million Usern scheint auch Fractral ID einen guten Stand zu haben. Das Berliner Startup hat sich von einem Vorfall, bei dem tausende sensible Daten gestohlen wurden, erholt zu haben und daraus zu lernen.

Vielversprechend ist auch die blockchainübergreifende Lösung von Trident3 . Die Webseite verrät zwar wenig darüber, wie gut das Produkt auf dem Markt ankommt, geht aber offen mit den technischen Details und Vorhaben um.

Der Token-Standard ERC3643 schließlich soll Onchain-Identitäts-Lösungen in Smart Contracts und Token integrieren, so dass die Verifizierung zum Teil einer Transaktion werden kann.

Ein zähes Geschäft

Das Thema der dezentralen Identität ist enorm wichtig. Falsch gemacht, kann es katastrophale Folgen für die Privatsphäre nehmen; richtig gemacht, kann es dagegen dafür sorgen, dass die über kurz oder lang unvermeidbare Online-Identität die Privatsphäre schützt und die Handlungsfähigkeit der User stärkt.

Allerdings scheint dezentrale Identität ein zähes Geschäft zu sein, das schwer zu monetarisieren ist. Solange es sich vermeiden lässt, verzichten Internet-User darauf, sich zu verifizieren. Niemand macht das gerne, wenn er es nicht muss.

Daher sind viele Startups, die mit vielversprechenden Lösungen gestartet haben, etwa KYCT oder zkPortal , mehr oder weniger tot. Den starken technischen Angeboten, die bereits verfügbar sind, steht ein eher mäßiges Interesse am Markt gegenüber. Dies wird vermutlich auch in unmittelbarer Zukunft so bleiben – was das Risiko trägt, dass sich schlechtere, zentralisierte Lösungen durchsetzen.

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Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.

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