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Wer nicht will, wird halt gekauft: Affiliate-Plattform SharpLink wird zur Ethereum-Schatzkammer

Wer nicht will, wird halt gekauft: Affiliate-Plattform SharpLink wird zur Ethereum-Schatzkammer

BitcoinblogBitcoinblog2025/06/05 17:24
Von:Christoph Bergmann
SharpLink-Börsenkurs seit 2000 nach onvista.de

SharpLink wird das erste öffentlich gehandelte Unternehmen, das Kapital aufnimmt, um damit Ether zu kaufen. Die Entscheidung zur „Ether-Strategie“ wurde aber auch von einem bekannten Ethereum-Gründer forciert – und der Börsenkurs von SharpLink sagt eigentlich alles.

MicroStrategy hat es für Bitcoin vorgemacht, SharpLink macht es für Ethereum nach: Das Unternehmen hat durch Investoren Kapital eingeholt, um für 425 Millionen Dollar Ether (ETH) zu kaufen.

SharpLink plant , „die größte öffentlich gehandelte ETH-Schatzkammer“ werden. Dazu möchte das Unternehmen durch eine weitere Aktienausgabe noch eine Milliarde Dollar einholen, welche ebenfalls vollständig in Ether fließen soll.

So wie MicroStrategy hat SharpLink nichts direkt mit Kryptowährungen zu tun. Das Unternehmen betreibt ein Affiliate-Netzwerk für Online-Kasinos und -Sportwetten. Die Annäherung an Ethereum kommt aber nicht zufällig oder aus tiefster Überzeugung des Vorstands, sondern hat einen personellen Hintergrund .

Denn das 425-Millionen-Dollar-Investment, das SharpLink vor kurzem einfuhr, kam zu weiten Teilen von ConsenSys, der vermutlich größten Firma im Ethereum-Ökosystem. Und niemand geringeres als Joe Lubin, der Gründer von ConsenSys, wird im Zuge des Deals Vorsitzender des Aufsichtsrates von SharpLink.

Wenn die Unternehmen nicht von selbst anfangen, Ether in ihre Schatzkammer zu häufen, dann muss man sie eben kaufen. Oder, wie Lubin es ausdrückt: „Die Partnerschaft mit SharpLink repräsentiert mehr als nur einen finanziellen Meilenstein. Sie zeigt die wachsende Anerkennung von Kapitalmärkten, dass ein programmierbares Asset wie ETH eine wichtige Rolle dabei spielt, wie Werte, Vertrauen und finanzielle Systeme global strukturiert werden.“

Wenn ich, so die zirkuläre Logik, ein Unternehmen kaufe, damit es macht, was ich will, dann beweist das, dass das, was ich will, bei Unternehmen ankommt. Sauber!

Und so, wie bei MicroStrategy und anderen Bitcoin-Schatzkammern, manifestiert sich die Ether-Strategie bei SharpLink zunächst im Aktienkurs. Dieser explodierte Ende Mai förmlich, nämlich von weniger als drei Dollar auf zwischenzeitlich fast achtzig. Mittlerweile ist er zwar wieder etwas gefallen, steht aber mit gut 50 Dollar weiterhin in einer saftigen Gewinnzone von beinahe 2.000 Prozent.

Langfristig gesehen bildet der SharpLink-Aktienkurs aber jenes Muster, das Liebhabern von Shitcoins und „Krypto-Schatzkammern“ längst vertraut ist: Er fällt, nach ersten sagenhaften Gipfelstürmen, immer weiter und weiter herab, und selbst die aus der Nähe bombastisch wirkenden Erholungen sind, wenn man nur ein Stück heraus zoomt, lediglich kraftlose Zwischenstationen auf dem Weg ins Nichts.

Um ehrlich zu sein habe ich seit fast einem Monat keinen so deprimierenden Kursverlauf wie den von SharpLink gesehen. Wenn ihr einen Grund sucht, heute Freude zu verspüren, dann reicht es, euch bewusst zu machen, dass ihr niemals eine SharpLink-Aktie besessen habt.

Ein Aufstieg von drei auf 8 Dollar klingt beeindruckend – solange man nicht weiß, dass die Aktie im Juni 2021 für 700 Dollar gehandelt wurde. Auch dieser Preis ist nur beeindruckend, wenn man ignoriert, dass die Aktie im Januar 2013 noch 3.200 Dollar kostete. Und selbst das verblasst gegen die mehr als 10.000 Dollar, die Investoren im März 2000 hingelegt haben.

Die 50 Dollar, auf die der Kurs gestiegen ist, sind immer noch nur 0,5 Prozent des Allzeithochs. Selten sieht man einen Börsenkurs, der so schön illustriert, wie eine tote Katze auf- und abprallend die Treppe hinabfällt. Die etwa 2,70 Dollar, die man für den Titel im Mai hinblätterte, waren sozusagen das Ende der Treppe.

Das Unternehmen war tot. Der Umsatz war auf drei Millionen geschrumpft, die Verluste lagen konstant höher, und das KGV, der realwirtschaftlich wichtigste Kennwert einer Aktie, ist ins unendliche gestiegen, was unendlich schlecht ist.

Die Marktkapitalisierung beträgt heute gut 35 Millionen Dollar. Zu dem Zeitpunkt, als Joe Lubin fast eine halbe Milliarde investierte, waren es wohl nicht mal drei Millionen Dollar. Für den Ethereum-Milliardär dürfte die faktische Übernahme damit ein Schnäppchen gewesen sein, er kaufte für ein Butterbrot ein totes Unternehmen, dessen größter Wert es ist, öffentlich gehandelt zu werden.

Die Frage ist, warum ConsenSys nicht einfach selbst zur Schatzkammer oder, wenn es darum geht, Aktien mit Ether zu koppeln, zur Aktiengesellschaft wurde. Sind es regulatorische Gründe? Oder der optische Bonus, dass ein Unternehmen, das oberflächlich nichts mit Krypto zu tun hat, Ethereum anhäuft?

In jedem Fall wird das Kerngeschäft von SharpLink, das ohnehin darnieder liegt, künftig nur noch eine Nebenrolle spielen. Der Wert der SharpLink-Aktie wird stattdessen vor allem vom Preis von den Ether abhängen, die das Unternehmen repräsentiert.

Verblüffend ist bei all dem nur noch, wie eine Aktiengesellschaft, die 425 Millionen Dollar in Ether investieren wird, mit 35 Millionen Dollar bewertet sein kann. Was ist es, was wir nicht wissen? Und was sagt das aus über die Erwartungen des Marktes an den künftigen Ether-Preis?

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