Kryptomärkte verharren laut Analysten nach Bitcoins Rückgang aufgrund von Spannungen im Nahen Osten an einem Wendepunkt

Bitcoin bewegte sich am Montagnachmittag um die 102.000 US-Dollar und machte damit einen Rückgang unter 99.000 US-Dollar wett, der mehr als 1 Milliarde US-Dollar an gehebelten Krypto-Positionen auslöschte und Altcoins nach US-Raketenangriffen auf iranische Ziele stark belastete.

Derive.xyz berichtete von einem Anstieg der kurzfristigen impliziten Volatilität, während Händler das neue Risiko einpreisten. Die einwöchige IV stieg für Bitcoin auf 45 % und für ETH auf 83 %, bevor sie laut Daten von The Block bis Redaktionsschluss um etwa fünf Punkte nachgab. Allerdings erklärte Derive, dass noch mehr bevorstehen könnte.

„Die Volatilitätsmärkte signalisieren uns, dass dies noch nicht vorbei ist“, sagte Dr. Sean Dawson, Head of Research bei Derive, per E-Mail gegenüber The Block.

Irans Drohung, die Straße von Hormus zu schließen, belastet die Marktstimmung, doch Analysten von QCP Capital weisen darauf hin, dass Optionshändler die Aussicht auf eine unmittelbar bevorstehende Blockade offenbar auspreisen. Nic Puckrin, Gründer von Coin Bureau, bezeichnete eine mögliche Blockade als „wirtschaftlichen Selbstmord“ für Teheran und fügte hinzu, dass Händler „zwischen den Zeilen lesen“, was Bitcoin über Nacht zu einer Erholung verhalf.

Langfristige Katalysatoren

Die Long-Short-Verhältnisse sind weiterhin leicht bärisch, doch die Erholung könnte auf Widerstandsfähigkeit und wachsendes Vertrauen durch zunehmende Akzeptanz hindeuten.

Am Freitag wurde Texas der dritte US-Bundesstaat, der Gesetze zur Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve verabschiedete. Michael Saylors Unternehmen Strategy kaufte weitere Bitcoins, während immer mehr Unternehmen und Investoren wie Anthony Pompliano dem Krypto-Treasury-Boom folgten. Diese Entwicklungen schaffen laut BRN-Chefanalyst Valentin Fournier die Grundlage für einen nachhaltigen Aufwärtstrend, sobald die Konflikte im Nahen Osten und makroökonomische Belastungen den Fundamentaldaten weichen.

„Trotz kurzfristiger Volatilität und risikoscheuer Stimmung wächst die langfristige strukturelle Nachfrage weiter. Wir bleiben hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit von Bitcoin optimistisch und glauben, dass Solana sich bei einer Erholung besser entwickeln könnte. Ethereum hat kurzfristig etwas institutionelle Unterstützung verloren, könnte aber wieder aufholen, sobald die Volatilität nachlässt“, so Fournier.

Die Märkte blicken nun auf den 9. Juli, wenn Präsident Donald Trumps 90-tägige Zollpause endet, sowie auf die Fed-Sitzung am 30. Juli. Obwohl der CME FedWatch zeigt, dass Händler nach der restriktiven Haltung von Fed-Chef Jerome Powell im Juni nicht mit einer Zinssenkung rechnen. QCP Capital erklärte, dass Bitcoin und Krypto je nach Fed-Entscheidungen und Entwicklungen im Nahen Osten in beide Richtungen ausschlagen könnten.

„Der Markt befindet sich weiterhin an einem Wendepunkt, wobei digitale Vermögenswerte zwischen risikofreudigem Momentum und defensiver Risikovermeidung angesichts anhaltender Unsicherheit schwanken“, so QCP.