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Wie sich Europa vom Geld der Zukunft abkoppelt

Wie sich Europa vom Geld der Zukunft abkoppelt

BitcoinblogBitcoinblog2025/06/26 19:40
Von:Christoph Bergmann

Das Web3 ist die Zukunft des Finanzwesens, und Stablecoins sind dessen Leitwährung. Leider verbietet die EU es, dass in Europa global relevante Stablecoins entstehen. Sofern kein Umdenken stattfindet, schlittert unser wundervoller Kontinent in die vollkommene monetäre Abhängigkeit.

Haben Sie schon einmal das „Web3“ verwendet? Es geht ganz einfach. Kaufen Sie sich Ether bei Bitcoin.de oder einer anderen Handelsplattform, installieren Sie eine Wallet wie MetaMask und senden Sie ein wenig Ether dorthin.

Und schon sind sie drin im Web3. Sie können nun Uniswap ansurfen und dort Ether gegen andere Token tauschen und ihr Kapital als Liquidität zur Verfügung stellen. Sie können auf Aave oder Compound Token leihen und verleihen, auf Pendle Stablecoins verzinsen, auf OpenSea NFTs kaufen und vieles mehr.

Das Web3 ist nicht auf Ethereum beschränkt. Zahlreiche „Bridges“ verbinden Ethereum mit Dutzenden kompatiblen Blockchains und Rollups, von denen Arbitrum, Base, Optimism, Solana, Polygon und BNB die bekanntesten sind. Durch dieses Netzwerk an Blockchains skaliert das Web3 prinzipiell endlos.

Vor allem aber sind die Web3-Plattformen fundamental anders als das herkömmliche Finanzwesen. Bei keiner Plattform müssen Sie sich mit einer E-Mail anmelden. Die Adressen in Ihrer Wallet reichen. Nirgendwo geben Sie die Kontrolle über ihre Coins und Token an einen Mittelsmann ab, der diese veruntreuen kann, da alles über einen Smart Contract läuft. Bei keiner Plattformen gibt es User erster und zweiter Klasse, wie bei Investoren, da jede Adresse gleich ist.

Falls Sie es noch nicht getan haben – probieren Sie es aus. Sie werden in kurzer Zeit erkennen, um was für ein gewaltiges Upgrade des Finanzwesen es sich handelt. Ihre Bankkonten und Aktiendepots werden sich langsam, teuer, unsicher und bevormundend anfühlen – weil sie es sind!

Die neue alte Leitwährung

Die Leitwährung im Web3 ist nicht mehr Bitcoin oder Ethereum – sondern der Dollar. Stablecoins wie USDC und USDT bringen den Dollar auf die Blockchain; es gibt auch algorithmische Alternativen wie die DAI-Dollar, aber diese sind wesentlich weniger gängig.

Jeder, der sich wenige Stunden mit dem Web3 auseinandersetzt und Stablecoins verwendet, erkennt, dass diese die Zukunft des Geldes sind. All das, was in Bankkonten läuft, ist eine veraltete Technologie, die viele Purzelbäume schlagen muss, um auch nur einen kleinen Teil von dem zu leisten, was Stablecoins standardmäßig können.

Und damit wären wir beim Problem. Denn die USA haben begriffen, was Stablecoins sind – ein monumentales Upgrade des Fiatgeldes – während die EU weiterhin in alten Konzepten denkt – und Stablecoins vor allem als Bedrohung des etablierten Finanzsystems wahrnimmt. Die USA versuchen mit ihrer Regulierung, einheimische Unternehmen zu motivieren, dollarbasierte Stablecoins zu schöpfen und zu verwenden – während die EU mit ihrer Regulierung versucht, sie davon abzuhalten.

Unsicherheit als Auflage

Ein besonders dramatisches Beispiel: MiCA diktiert den Herausgebern von Stablecoins, wie sie ihre Reserven, mit denen sie die Token decken, aufbauen sollen.

Unter anderem schreibt MiCA vor, dass 30 bis 60 Prozent der Reserven auf einer bestimmten Anzahl europäischer Banken liegen sollen. Das Problem ist nun, dass diese Reserven erstens keine Zinsen erwirtschaften, wie die bisher gängigen Staatsanleihen, und dass die Summen, um die es geht, weit jenseits der Einlagensicherung liegen, so dass die Regel gewaltige Risiken einführt.

Tether, die Herausgeberin des größten und am besten gedeckten Stablecoins, hat diese Vorgabe damit kommentiert, dass die Gesetzgeber in der EU schlicht nicht wüssten, wie das Geschäft der Stablecoins funktioniert. Tether kann diese Regeln nicht einhalten, die Folge ist, dass EU-Plattformen nicht mehr mit Tether arbeiten dürfen.

Die furchtbaren Folgen für Europa

Die Folgen dieser Fehlregulierung liegen klar auf der Hand und sind unvermeidbar, sofern die Regulierung nicht aufgeweicht wird.

Die erste Folge ist, dass in Europa NIEMALS ein global relevanter Stablecoin entstehen KANN. Konkurrenzfähigkeit ist schlichterdings verboten, so absurd es sich anhört. Europa wird unvermeidbar in Abhängigkeit von Finanzunternehmen wie Tether oder Circle geraten, die ihren Sitz in Drittländern haben; der Euro wird dabei gegenüber dem Dollar weiter an Boden verlieren und als globales Zahlungsmittel noch irrelevanter werden; die Staaten und Bürger Europas werden ihre monetäre Souveränität verlieren. Was mit Kreditkarten und Suchmaschinen geschah, wird mit dem Geld geschehen.

Die zweite Folge ist, dass Europa den Anschluss das das künftige globale Finanzwesen verlieren. Im System der Banken ist Brüssel mit Swift das Zentrum des globalen Transaktionsgeschehens. Im System des Web3 verbieten Politiker in Brüssel, dass Finanzinstitutionen mit dem Web3 kompatibel sind.

Die EU hat Regeln beschlossen, die für relevante globale Stablecoins kaum umzusetzen sind. Europäische Finanzinstitutionen dürfen zwar mit dem web3 arbeiten, nicht aber mit der Leitwährung im Web3. Dies ist nicht nur ein massiver Wettbewerbsnachteil, sondern entkoppelt sie von maßgeblichen Liquiditätsströmen im künftigen Finanzsystem.

Es wird Zeit, dass sich Europa besinnt. Die EU behauptet, digitale Innovationen zu unterstützen und den Standort wettbewerbsfähig zu machen. Solange sie aber verbietet, dass europäische Unternehmen einen global relevanten Stablecoin schaffen, sind das Lippenbekenntnisse – während das regulatorische Agieren der EU das Gegenteil erzwingt.

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Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.

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