• Im Fall SEC./.Ripple lehnte das Gericht den Antrag der Parteien auf Aufhebung des XRP-Verkaufsverbots und Reduzierung der Geldbuße von 125 Millionen Dollar ab.
  • Trotz des Gerichtsbeschlusses sank der XRP-Kurs nur wenig, was auf ein starkes Vertrauen der Märkte hindeutet.

Das inzwischen über vier Jahre laufende Verfahren der SEC gegen Ripple hat beste Chancen, ins fünfte Jahr zu gehen. Das Gricht lehnte einen gemeinsamen Antrag der Parteien auf Aufhebung der einstweiligen Verfügung gegen den institutionellen Verkauf von XRP durch Ripple ab.

Der Aufhebungsantrag sollte den Weg für eine endgültige Einigung frei machen, die die Geldstrafe für Ripple von 125 Millionen Dollar auf weniger als 50 Millionen Dollar reduziert hätte – für das Gericht offenbar inakzeptabel.

pic.twitter.com/jPnErfX77n

— James K. Filan 🇺🇸🇮🇪 (@FilanLaw) June 26, 2025

Zwar hatten sich die SEC und Ripple längst geeinigt, doch dazu gehörte die Aufhebung der gerichtlichen Verfügung und die Herabsetzung der Geldstrafe. Das aber entscheide das Gericht, nicht die Streitparteien, ließ die zuständige Richterin Annalis Torres wissen.

Der Antrag stützte sich auf die Paragraf 60b der Prozessordnung, der einen seltenen Rechtszug beschreibt, der nur unter außergewöhnlichen Umständen möglich ist. Da die Parteien nach Ansicht des Gerichts solche Umstände nicht nachwiesen, war der Antrag abzulehnen.

Berufungsverfahren ist wieder wahrscheinlich

Ripple Chefjurist Stuart Alderoty schlug zu zwei Wege vor: die Berufung zurückzuziehen oder fortzusetzen.

With this, the ball is back in our court. The Court gave us two options: dismiss our appeal challenging the finding on historic institutional sales—or press forward with the appeal. Stay tuned. Either way, XRP’s legal status as not a security remains unchanged. In the meantime,… https://t.co/edHNbMzYbZ

— Stuart Alderoty (@s_alderoty) June 26, 2025

Krypto-Anwalt Fred Rispoli spricht von der Entscheidung als verpasste Gelegenheit, die sich ändernde Führung und Agenda der SEC zu berücksichtigen. Er nennt ein wahrscheinliches Szenario: eine Einigung, die die ursprüngliche einstweilige Verfügung aufrechterhält, aber die zulässigen Aktivitäten von Ripple modifiziert, um den Forderungen der SEC entgegenzukommen.

SEC v. Ripple Update: This is a long post on my thoughts here but the TLDR is: "Welcome to the new SEC, for now more or less the same as the last one." And: Ripple and SEC will settle the appeal for the reduced, agreed upon amount and leave the Torres judgment in place, while the… https://t.co/9y9o4M4uBW

— Fred Rispoli (@freddyriz) June 26, 2025

Seiner Meinung nach wäre die einstweilige Verfügung selbst nur dann durchsetzbar, wenn Verstöße von der SEC aktiv verfolgt würden, was bei der nun kryptofreundlichen Behörde unwahrscheinlich ist. Ripple kann seiner Meinung nach seine institutionellen Verkäufe nunmehr rechtssicher fortsetzen.

XRP-Kurs trotz allem stabil

Die Reaktion der Märkte auf das Urteil fiel verhalten aus. XRP verzeichnete einen leichten Rückgang von knappdrei Prozent von 2,15  auf 2,09 Dollar kurz nach der Nachricht. Die Bewegung, obwohl abwärts, blieb ohne meßbare Reaktion der Anleger.

Technisch gesehen, so der Analyst CasiTrades, bewegten sich die Rückgänge genau im Rahmen der üblichen Formation einer ABC-Korrektur, so dass es keinen Übergang in einen größeren Baissetrend gab.

Die wichtigste Unterstützung liegt wieder bei zwei Dollar, und der RSI zeigt erste Anzeichen von Verkäufermüdigkeit. CasiTrades prognostiziert eine Umkehr innerhalb weniger Tage, vielleicht sogar bis auf 2,07 Dollar, bevor es weiter aufwärts geht. Für die Mehrheit der XRP-Besitzer hat die Gerichtsentscheidung keinen Einfluss auf ihr langfristiges Vertrauen in die rechtliche oder marktwirtschaftliche Ausrichtung des Assets.

SEC./.Ripple-Gerichtsbeschluss: XRP-Verkaufsverbot bleibt inkraft image 0