Fed: Kommt ein Bitcoin-Befürworter oder Krypto-Skeptiker?

Donald Trump macht Tempo. Der US-Präsident will den Fed-Nachfolger von Jerome Powell als Chef der mächtigen US-Notenbank früher benennen als erwartet. Wie das renommierte « Wall Street Journal » berichtet, könnte Trump seinen Wunschkandidaten bereits im Sommer präsentieren – und damit weit vor dem geplanten Ende von Powells Amtszeit. Ein Schritt, der nicht nur die Finanzmärkte aufhorchen lässt, sondern vor allem in der Krypto-Szene für Nervosität sorgt.

Denn: Trumps Favoriten für den wichtigsten geldpolitischen Posten der Welt sind keine Unbekannten – und sie haben in der Vergangenheit klare Worte zum Thema Kryptowährungen gefunden. Die künftige Ausrichtung der US-Notenbank in Sachen Bitcoin, digitale Vermögenswerte und Blockchain könnte sich mit dem neuen Chef radikal verändern. Bereits beinschuss.de hatte frühzeitig über Trumps Krypto-freundliche Wende berichtet.

Fed: Kommt ein Bitcoin-Befürworter oder Krypto-Skeptiker?

Nach Informationen des Wall Street Journal prüft Trump derzeit vier mögliche Fed-Nachfolger: Kevin Hassett, Scott Bessent, David Malpass und Christopher Waller. Zwei von ihnen sind der Krypto-Branche offen bis begeistert zugewandt. Zwei andere hingegen begegnen Bitcoin und Co. weiterhin mit Skepsis.

Besonders heiss gehandelt wird Kevin Hassett. Der ehemalige Wirtschaftsberater im Weissen Haus sitzt aktuell dem Nationalen Wirtschaftsrats vor – und besitzt eigenen Angaben zufolge Anteile im Wert von über einer Million US-Dollar an der Kryptobörse Coinbase. Hassett war sogar eine Zeit lang als Berater für das Unternehmen tätig. Unter seiner Führung wurde im Weissen Haus ein Arbeitskreis für digitale Vermögenswerte ins Leben gerufen, der die USA im Bereich Krypto und Fintech in die globale Führungsrolle bringen soll. Hassett gilt als technikaffin, analytisch – und als Verfechter moderner Finanzlösungen.

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Ein weiterer Krypto-Freund auf Trumps Liste: US-Finanzminister Scott Bessent. «Krypto ist Freiheit – und es bleibt», sagte er in einem vielbeachteten Interview Ende 2024. Bessent hat sich wiederholt dafür ausgesprochen, dass die USA Bitcoin strategisch in ihren Finanzreserven halten sollten. Er will den USA zur Krypto-Weltmacht machen und sieht in Dollar-gestützten Stablecoins ein Mittel, um die globale Vormachtstellung der US-Währung abzusichern. Für Bessent ist klar: Die Zukunft gehört auch der digitalen Wirtschaft.

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Ganz anders sehen das David Malpass und Christopher Waller. Der ehemalige Weltbank-Präsident Malpass warnte 2023 bei einer Konferenz vor dem rein spekulativen Charakter von Kryptowährungen. Er zweifelt am realen Nutzen von Bitcoin und Co. und sieht in digitalen Währungen keine nachhaltige Wertanlage. Christopher Waller, derzeit Mitglied des Fed-Vorstands, bezeichnete Krypto-Assets sogar als «Spekulationsobjekte» – vergleichbar mit Sammelkarten. Für Waller steht fest: Die Risiken sind enorm, der Nutzen fraglich.

Waller sprach sich zudem gegen eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) aus. Er befürchtet, dass eine staatliche Digitalwährung die Innovation im Privatsektor ausbremsen könnte. Stattdessen will er auf Lösungen aus der freien Wirtschaft setzen – bei gleichzeitig strikter Regulierung, um die Finanzmärkte zu schützen.

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Welche Richtung die US-Geldpolitik künftig einschlagen wird, hängt nun von Trumps Fed-Entscheidung ab. Der Präsident kann seinen Fed-Kandidaten direkt vorschlagen, doch der US-Senat muss die Personalie noch bestätigen. Die Anhörungen vor dem Bankenausschuss und das Votum im Plenum werden mit Spannung erwartet – auch in der Krypto-Szene. Fest steht: Der neue Fed-Chef könnte die Tür für Bitcoin und digitale Assets in den USA weit öffnen – oder sie schneller wieder zuschlagen, als es vielen lieb ist. (mck)

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