
US-Präsident Donald Trump will – so ein Bericht des Wall Street Journal – die Bankenaufsicht dazu verpflichten, Vorwürfe über sogenanntes Debanking in der Kryptobranche und in konservativen Kreisen zu überprüfen.
Vorwürfe werden laut: Biden-Regierung soll Krypto-Branche ausgegrenzt haben
Wie das Wall Street Journal berichtete, soll die Bankenaufsicht auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump bald überprüfen, ob Finanzinstitute gegen den Verbraucherschutz, gesetzliche Vorschriften und das Kartellrecht verstoßen haben. Falls ja, könnte das Bußgelder oder rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Bisher hat Trump die Anweisung noch nicht unterzeichnet. Möglich ist auch, dass sich der Inhalt noch ändert.
Dennoch steht das Thema im Raum. Grund dafür ist, dass Führungskräfte aus der Kryptobranche der ehemaligen Biden-Regierung schon lange vorwerfen, versucht zu haben, die Industrie systematisch vom Finanzsystem auszugrenzen. Banken sollen unter Druck gesetzt worden sein, keine Geschäfte mehr mit Krypto-Unternehmen abzuschließen.
Dem Entwurf des Wall Street Journal zufolge fordert Präsident Trump von der Bankenaufsicht, sämtliche Vorschriften zu streichen, die dazu geführt haben könnten, dass Banken insbesondere Krypto-Kunden den Zugang zu Finanzdienstleistungen verwehrt haben. Inbegriffen ist auch die US-Kleinunternehmerbehörde (Small Business Administration, SBA).
Verstöße sollen von Generalstaatsanwaltschaft geprüft werden
Die möglichen Verstöße sollen an das Justizministerium weitergeleitet werden, damit rechtlich gegen die verantwortlichen Banken vorgegangen werden kann. Zuständig dafür ist der Generalstaatsanwalt.
Ausgelöst wurde das Ganze durch den Zusammenbruch der Kryptobörse FTX Ende 2022. Nach dem groß angelegten Betrug warfen Branchenvertreter der Biden-Administration vor, alles rund um Krypto gezielt zurückgehalten und marginalisiert zu haben.
Paul Grewal, Chief Legal Officer von Coinbase, äußerte sich in einer Kongressanhörung im Februar und sagte, dass die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) Banken zu Biden-Zeiten mit übertriebenen Prüfungen und Fragen zu digitalen Vermögenswerten bedrängt haben soll.
Eine von Coinbase angestoßene Klage auf Basis des Freedom of Information Act (FOIA) bestätigt diese Vorwürfe. Für Grewal ist das ein klarer Beleg dafür, dass die Anschuldigungen „keine bloße Verschwörungstheorie“ sind.
Diskriminierungsvorwürfe sollen ebenfalls Bestandteil der Untersuchung sein
Doch inwiefern sollen Banken Krypto-Unternehmen negativ beeinflusst haben? Laut Wall Street Journal geht es darum, dass Banken die Konten von konservativen Kunden wegen ihrer politischen Überzeugung gekündigt oder ihnen Dienstleistungen verweigert haben.
Solche Maßnahmen werden in der Bankenbranche als „Debanking“ oder „Derisking“ bezeichnet. Aktuell haben Finanzinstitute die Möglichkeit, Konten zu schließen, wenn sie rechtliche oder finanzielle Risiken darstellen oder der Reputation der Bank schaden könnten.
Konkrete Namen werden im Entwurf nicht genannt. Dennoch wird die Kooperation bestimmter Finanzinstitute mit Bundesbehörden im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Kapitol-Ausschreitungen im Januar 2021 kritisiert.
Im Juni gab die Federal Reserve (US-Notenbank) bekannt, künftig bei Prüfungen auf die Bewertung von Reputationsrisiken ihrer Kunden zu verzichten. Diesem Schritt waren zuvor bereits die Bankenaufsicht (OCC) und die FDIC gefolgt.
Zuletzt aktualisiert am 5. August 2025