Bitcoin-Mining mit Methangas auf Mülldeponien
Der Umweltaktivist und Unternehmer Daniel Batten hat auf der Plattform 𝕏 bekannt gegeben, dass er mit seinem Unternehmen CH4Capital ein weiteres Bitcoin-Mining-Projekt auf einer Mülldeponie finanzieren möchte. Der Deponiebetreiber zeigt Interesse an einer Kooperation, da bislang keine Abnehmer für den aus Methangas gewonnenen Strom gefunden werden konnten. Das Projekt würde dem Betreiber zusätzliche Einnahmen verschaffen und die umweltbelastenden Methanemissionen reduzieren, während CH4Capital durch die Finanzierung der Mining-Anlage attraktive Renditen erzielen könnte.
Projekt von Daniel Batten
Daniel Batten ist bekannt für seine Aufklärungsarbeit über die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Bitcoin. Dabei widerlegt er gängige Vorurteile über die angeblichen Umweltbelastungen des digitalen Vermögenswerts und zeigt, wie Bitcoin sogar als Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit genutzt werden kann.
Mit seinem Unternehmen CH4Capital will er die Methanemissionen unter anderem durch Bitcoin-Mining reduzieren und gleichzeitig monetarisieren. Auf 𝕏 stellte er nun sein neuestes Projekt vor:
Batten plant die Errichtung einer Mining-Anlage auf einer Mülldeponie, die laut Satellitenmessungen zur Überwachung der Treibhausgasemissionen aktuell etwa 1.535 Kilogramm Methan pro Stunde emittieren soll. Den Standort und Betreiber der Deponie hat Batten bislang nicht offengelegt.

Durch vertikale Bohrungen kann das Gas aufgefangen, gereinigt, komprimiert und anschließend in einen Generator geleitet werden, der Strom für die ASIC-Miner erzeugt. Batten schätzt, dass die Umwandlung der Methanmenge auf dieser Deponie zwischen 4 und 10 Megawatt Strom liefern könnte. Dementsprechend wird der Investitionsbedarf in Mining-Maschinen (ASICs), GCCS-Anlagen (Gas Collection and Control Systems) und Generatoren skaliert.
Die Nutzung des bislang ungenutzten Methangases könnte laut Batten mehr als eine Million Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen.
Unter 200 Climatetech-Technologien habe ich noch nie eine Technologie gesehen, die pro investiertem Dollar so viele Emissionen reduzieren kann wie das Bitcoin-Mining. 35 Projekte ähnlicher Größe, und Bitcoin wird zum weltweit ersten emissionsnegativen Netzwerk.
Daniel Batten
Rentabel, mobil und flexibel
Die Umwandlung von Methan in Energie für das Mining bringt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche – sowohl für den Deponiebetreiber als auch für CH4Capital.
Die Grundlage bilden die wirtschaftlichen Anreize sowie die Flexibilität des Bitcoin-Minings.
Mining-Anlagen können nahezu überall errichtet, schnell hoch- und heruntergefahren und via Satelliteninternet betrieben werden. Diese Mobilität macht es möglich, überschüssige oder ungenutzte Energie direkt vor Ort zu verwerten.
Die gewonnene Energie speist die Rechenleistung der Miner, die das Bitcoin-Netzwerk sichern und miteinander konkurrieren, um neue Blöcke mit Nutzertransaktionen zur Blockchain hinzuzufügen. Dafür erhalten sie derzeit eine festgelegte Belohnung von 3,125 BTC pro Block. In Mining-Pools wird diese Belohnung anteilig nach Rechenleistung verteilt.
Attraktive Investition
Je niedriger die Stromkosten, desto günstiger ist die Produktion eines Bitcoins und desto höher fällt die Rendite für Investoren aus. Weitere Investitionen, zum Beispiel in zusätzliche GCCS-Systeme oder Generatoren, werden wirtschaftlich attraktiver, wenn die Profitabilität stimmt.
Neben Mining-Belohnungen können auch Emissionszertifikate zusätzliche Einnahmen generieren. Laut Batten ergibt sich dadurch ein außergewöhnlich gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis für Investoren.
Lösung für Deponiebetreiber
Viele Deponien liegen zu abgelegen für einen Netzanschluss oder benötigen kostspielige Modernisierungen. In solchen Fällen kann die dort produzierte Energie weder eingespeist noch verkauft werden. Der Deponiebetreiber findet keine Abnehmer für den Strom und das Methan entweicht ungenutzt in die Atmosphäre.
CH4Capital nimmt diesen Strom ab, um damit Mining-Anlagen zu betreiben, und kann den Deponiebetreiber zusätzlich an Blockbelohnungen und Zertifikaten beteiligen, was die Rentabilität weiter steigert. Gleichzeitig sinken die ökologischen und gesellschaftlichen Kosten durch Methanemissionen – eine klassische Win-Win-Situation.
Bitcoin aus Methangas
Das Konzept, Bitcoin mit Energie aus Methangas zu generieren, ist nicht neu.
In vielen Industrien, wie Erdölförderung, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft, entsteht Methangas als Nebenprodukt, das über einen Zeitraum von 20 Jahren 84-mal stärker zur Erwärmung der Erdatmosphäre beiträgt als Kohlenstoffdioxid.
Einige Unternehmen experimentierten bereits mit der Umwandlung des Methangases in Strom für Bitcoin-Mining-Anlagen, anstatt das Gas in die Atmosphäre entweichen zu lassen:
- Der Ölproduzent Exxon Mobil hat vor einigen Jahren eine Kooperation mit Crusoe Energy Systems gestartet, um Methangas auf Ölfeldern zum Bitcoin-Mining zu nutzen.
- Maßnahmen auf Mülldeponien, mit denen überschüssiges Methangas auf unterschiedliche Weisen in Energie bzw. Einkommensströme umgewandelt wird, – sogenannte „Landfill-Gas-to-Energy“-Projekte (LFGTE) – gibt es schon seit über 20 Jahren. In den letzten Jahren gewann die Integration von Bitcoin-Mining-Anlagen an Bedeutung. Die Vorreiter auf diesem Gebiet waren Unternehmen wie Vespene Energy, DC Two sowie Nodal Power und MARA Holdings, die bereits konkrete Zahlen zum Mining-Betrieb auf Mülldeponien lieferten.
- Zudem bestätigt eine Studie, dass Bitcoin-Mining Methanemissionen erheblich reduzieren kann – mit positivem Effekt auf Umwelt und öffentliche Gesundheit.
- Methangas entsteht auch durch Gülle oder organische Abfälle, sodass derartige Energie auch in der Landwirtschaft und Tierzucht, in Bioraffinerien, bei der Lebensmittelverarbeitung oder in Kläranlagen gewonnen werden kann.
Die Mechanismen zur Erfassung und Nutzung von Methangas beziehungsweise zur Umwandlung der Emissionen in Energie und digitale Vermögenswerte lassen sich auf viele Sektoren übertragen. Doch vor allem auf Mülldeponien könnten Mining-Anlagen in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Die Zukunft der Abfallwirtschaft
Laut World Bank und Nasa werden Mülldeponien bis 2032 die Landwirtschaft als größten Methanemittenten überholen. Schon heute können etwa die Hälfte aller Deponiebetreiber die Energie, die aus dem Methan gewonnen werden könnte, nicht verkaufen, weil es an Infrastruktur, Netzanschlüssen oder wirtschaftlichen Abnehmern fehlt.
Bitcoin-Mining bietet eine Lösung:
- Vor-Ort-Nutzung der Energie
- Reduktion der Methanemissionen
- Neue Einnahmequellen durch Mining und Zertifikate
Die wirtschaftlichen Anreize des Bitcoin-Minings könnten zu einer verbesserten Methanerfassung und -nutzung führen. Durch das „Recycling“ von Methanemissionen durch Mining-Technologien könnten schließlich 50 % der weltweiten Mülldeponien ökologisch sinnvoll und profitabel betrieben werden.
Um die Belastung und Emissionen von Mülldeponien zu reduzieren, existieren außerdem weitere Recycling-Verfahren, die Abfälle in Gase umwandeln, die ebenfalls für die Stromerzeugung für Mining-Anlagen genutzt werden können. Dazu gehören Plasmavergasung und Depolymerisation.
Abfälle werden so zu einer nachhaltigen Energiequelle, aus der Bitcoin entstehen kann.
Wenn es um die Monetarisierung ungenutzter Ressourcen geht, hat Bitcoin-Mining das Potenzial, ein fester Bestandteil moderner Mülldeponien zu werden.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
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