Die Stuttgarter Börse hat eine Blockchain-Plattform für die schnelle und kosteneffiziente Abwicklung von Transaktionen mit tokenisierten Vermögenswerten eingeführt, mit dem Ziel, Hindernisse für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Kapitalmarktes zu beseitigen.

Die Boerse Stuttgart Group gab den Start von Seturion bekannt, dem ersten paneuropäischen digitalen Handelsplatz für die Abwicklung von Transaktionen mit tokenisierten Vermögenswerten. Die Initiative zielt darauf ab, den fragmentierten europäischen Markt zu vereinheitlichen, grenzüberschreitende Barrieren zu beseitigen und die Effizienz der digitalen Wertpapierabwicklung deutlich zu verbessern.
Die Boerse Stuttgart Group ist die sechstgrößte Börsengruppe Europas und vereint Handelsplätze in Deutschland, Schweden und der Schweiz mit rund 700 Mitarbeitern in sieben Städten.
Seturion steht allen Marktteilnehmern offen, einschließlich Banken, Brokern, traditionellen und digitalen Börsen sowie Tokenisierungsplattformen in ganz Europa. Ein zentrales Merkmal der Plattform ist ihre offene modulare Architektur, die eine einfache Integration für verschiedene Marktteilnehmer ermöglicht.
Die Plattform unterstützt sowohl öffentliche als auch private Blockchains und ermöglicht Abwicklungen mit Zentralbankgeld oder Stablecoins (On-Chain-Geld). Dies schafft eine einheitliche und effiziente Infrastruktur für alle Anlageklassen. Laut Pressemitteilung können mit Seturion die Abwicklungskosten um bis zu 90 % gesenkt werden.
Die Lösung wird bereits vom Schweizer Handelsplatz BX Digital genutzt, der unter der Aufsicht der Finanzaufsichtsbehörde FINMA operiert. Darüber hinaus hat die Plattform im Jahr 2024 erfolgreich Tests während Blockchain-Versuchen der Europäischen Zentralbank mit Beteiligung führender europäischer Banken bestanden.
Die ersten Anbindungen an Seturion erfolgen durch die eigenen Handelsplätze der Boerse Stuttgart Group, gefolgt von Partnern in ganz Europa.
Im Januar 2025 erhielt die Stuttgarter Börse eine Lizenz von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und wurde damit der erste vollständig lizenzierte deutsche Krypto-Dienstleister unter der MiCA-Regulierung der EU.