Staking-Krise: Kiln-Sicherheitslücke löst Abzug von 2 Millionen ETH aus
Original: Odaily (@OdailyChina)
Autor: Azuma (@azuma_eth)
Ursprünglicher Titel: 2 Millionen ETH drängen in die Ausstiegswarteschlange für Staking – was ist passiert?
Laut Daten der Ethereum-Staking-Tracking-Website Validator Queue ist die Anzahl der ETH, die im Ethereum-Netzwerk zur Aufhebung des Stakings anstehen, bis zum 10. September, 16:00 Uhr (GMT+8), sprunghaft auf 2.040.329 gestiegen. Das ist fast eine Verdopplung gegenüber dem bisherigen Rekordhoch von 1.058.531 ETH am 29. August. Die Auszahlungsdauer hat sich zudem drastisch auf etwa 35 Tage und 10 Stunden verlängert. Gleichzeitig beträgt die aktuelle Anzahl der ETH, die auf das Staking warten, 808.206, mit einer geschätzten Wartezeit von etwa 14 Tagen und 1 Stunde.
Ein derart massiver, plötzlicher Anstieg von ETH, die das Staking verlassen, ist äußerst selten. Zieht sich etwa ein Super-Whale zurück? Sollte dies der Fall sein, würde ein Verkaufsdruck in Millionenhöhe sicherlich einen erheblichen Einfluss auf ETH und den gesamten Kryptomarkt haben... Doch nach einer umfassenden Analyse der relevanten Marktdynamik zeigt sich, dass dieses Ereignis nachvollziehbare Gründe hat und ETH-Inhaber nicht übermäßig in Panik geraten müssen.
Der Ursprung des Vorfalls liegt in einem Sicherheitsereignis vom Vortag. Am Abend des 8. September wurde die in der Schweiz ansässige Kryptoplattform SwissBorg um 192.600 SOL (im Wert von etwa 41,3 Millionen US-Dollar) bestohlen. Nach dem Vorfall gab SwissBorg bekannt, dass der Diebstahl darauf zurückzuführen war, dass die API eines Staking-Partners kompromittiert wurde, wodurch der Hacker unautorisierten Zugriff auf das Staking-Wallet erhielt und die entsprechenden Vermögenswerte transferieren konnte.
Der gehackte Partner wurde später als der Staking-Dienstleister Kiln identifiziert, der anschließend ebenfalls eine Mitteilung veröffentlichte: „SwissBorg und Kiln untersuchen einen Vorfall, der möglicherweise mit einem unautorisierten Zugriff auf das Staking-Operations-Wallet zusammenhängt. Wir wurden am 8. September 2025 frühzeitig darüber informiert. Der Vorfall führte dazu, dass SOL-Token aus dem für Staking-Operationen genutzten Wallet unrechtmäßig transferiert wurden. Nach der Entdeckung haben SwissBorg und Kiln sofort einen Notfallplan aktiviert, die Aktivitäten eingedämmt und unsere Sicherheitspartner kontaktiert. SwissBorg hat das Solana-Staking auf der Plattform ausgesetzt, um andere Nutzer zu schützen.“
Doch was hat das mit dem plötzlichen ETH-Unstaking zu tun? Der entscheidende Punkt ist, dass Kiln nicht nur auf das Solana-Ökosystem fokussiert ist, sondern Staking-Dienste für die meisten PoS-Netzwerke anbietet – darunter natürlich auch Ethereum.
Heute Morgen kündigte Kiln offiziell an, „aus Sicherheitsgründen alle ETH-Stakings geordnet zurückzuziehen“. Die wichtigsten Inhalte der Mitteilung lauten:
Nach der gestrigen Mitteilung zum Solana-Vorfall bei SwissBorg ergreift Kiln zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, um die Sicherheit aller Netzwerk-Client-Assets zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Maßnahmen beginnt Kiln heute mit dem geordneten Ausstieg aller Ethereum (ETH) Validatoren. Dieser Ausstiegsprozess ist eine präventive Maßnahme, um die fortlaufende Integrität der Staking-Assets sicherzustellen.
Diese Entscheidung wurde im Interesse der Kunden und der gesamten Branche getroffen und basiert auf der Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern sowie auf Empfehlungen führender Sicherheitsunternehmen.
Die Kundengelder bleiben jederzeit sicher. Der Ausstiegsprozess wird voraussichtlich 10 bis 42 Tage dauern (je nach Validator unterschiedlich), danach wird die Auszahlung gemäß Netzwerkprotokoll innerhalb von 9 Tagen abgeschlossen. Während des Ausstiegs erhalten die Validatoren weiterhin Belohnungen. Die Verzögerung wird auf Protokollebene entsprechend der Anzahl der aussteigenden Validatoren erzwungen und kann von Kiln nicht eigenmächtig geändert werden.
Die Auszahlung wird automatisch durch das Ethereum-Protokoll verarbeitet und direkt an Ihr Wallet oder den im Staking-Prozess verwendeten Smart Contract zurücküberwiesen, sodass Sie anschließend abheben können.
Laut Angaben des bekannten Ethereum-Entwicklers sassal.eth hat Kiln insgesamt etwa 1,6 Millionen ETH gestakt. Daher könnte der Markt kurzfristig eine entsprechende Menge an ETH in der Unstaking-Warteschlange sehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese ETH verkauft werden – Kiln könnte diese ETH mit neuen Validator-Schlüsseln erneut staken.
Zusammengefasst: Der heutige sprunghafte Anstieg der zur Aufhebung des Stakings anstehenden ETH ist im Wesentlichen eine Risikomanagementmaßnahme von Kiln. Die meisten dieser ETH gehören Kunden wie SwissBorg, die über Kiln staken. Auch wenn einige Kunden diese Gelegenheit zum Verkauf nutzen könnten, wird erwartet, dass der Großteil der ETH nach der Risikobeseitigung wieder über Kiln oder andere Staking-Lösungen gestakt wird. Der Markt muss daher nicht übermäßig besorgt sein.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
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