Es scheint, als würde der dezentrale KI-Sektor an Fahrt aufnehmen – und das auf eine Weise, die schwer zu übersehen ist. Laut einem neuen Bericht von Yuma, einer KI-E-Commerce-Plattform, könnte Bittensor, ein blockchain-basiertes Netzwerk für maschinelles Lernen, kurz vor einem Wendepunkt stehen. Die Zahlen werden zunehmend überzeugend.
Was die Zahlen sagen
Der Bericht „State of Bittensor“, der die erste Hälfte des Jahres 2025 abdeckt, weist auf einige interessante Veränderungen in der öffentlichen Meinung hin. Eine von Digital Currency Group in Auftrag gegebene Harris-Umfrage ergab, dass 77 % der Verbraucher inzwischen glauben, dass dezentrale KI mehr Vorteile bietet als von Big Tech kontrollierte Systeme. Fast die Hälfte der Befragten nutzt bereits in irgendeiner Form Open-Source-KI-Tools.
Das ist eine bemerkenswerte Veränderung im Vergleich zu vor nur wenigen Jahren. Es deutet darauf hin, dass die Menschen sich zunehmend bewusst werden – oder vielleicht auch vorsichtiger werden – wie eine Handvoll großer Unternehmen riesige Datenmengen kontrolliert.
Wie Bittensor wächst
Bittensor selbst ist um sogenannte „Subnets“ strukturiert – spezialisierte Netzwerke, die sich auf verschiedene KI-Aufgaben konzentrieren. Derzeit sind 128 davon aktiv. Sie decken eine überraschend große Bandbreite an Anwendungsfällen ab. Das MIID-Subnet von Yanez beispielsweise erstellt synthetische Identitäten, um Systeme zur Einhaltung von Finanzvorschriften zu testen. NATIX nutzt StreetVision, um städtische Videodaten von Fahrern zu sammeln und so die Kartierung zu verbessern. FLock arbeitet an Sprachmodellen, die direkt auf dem eigenen Gerät laufen, was hilft, Daten privat zu halten.
Es geht dabei nicht nur um Nischenentwickler. Institutionelle Akteure wie BitGo, Copper und Crypto.com sind über den Validator von Yuma ebenfalls eingestiegen. Solche Unterstützung signalisiert oft, dass die Technologie zunehmend ernst genommen wird.
Nach den Kennzahlen
Die Wachstumskennzahlen aus dem zweiten Quartal sind ziemlich beeindruckend. Die Zahl der Subnets stieg um 50 %. Die Zahl der Miner erhöhte sich um 16 %. Non-zero Wallets – also aktive Nutzer – nahmen um 28 % zu. Die Menge an gestaktem TAO, dem nativen Token von Bittensor, stieg um mehr als 21 %, und die Marktkapitalisierung des Tokens näherte sich im Juli 4 Milliarden Dollar. Die Subnet-Token zusammen lagen bei fast 800 Millionen Dollar.
Das sind keine kleinen Zahlen. Es fühlt sich an, als würde das Netzwerk auf spürbare Weise an Dynamik gewinnen.
Was als Nächstes kommt
Barry Silbert, Gründer und CEO von Yuma, brachte es auf den Punkt: Bittensor verändert, wie KI entwickelt und geteilt wird. Er erwähnte, dass Yuma sich darauf vorbereitet, einen Asset-Management-Zweig zu starten, um Investoren den Zugang zum Ökosystem zu erleichtern.
Es ist leicht, dezentrale KI als etwas zu betrachten, das noch in der Zukunft liegt. Doch laut dem Bericht ist es längst keine Theorie mehr. Die Einführung, so Silbert, findet bereits statt. Vielleicht nicht überall – aber sie ist im Gange.