Die Krypto-Sparte der Deutsche Börse führt ein verwahrungsbasiertes Abwicklungstool in Zürich ein
Die Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, Crypto Finance, geht ein enormes Kapitalineffizienzproblem im institutionellen Kryptobereich an. Die neue AnchorNote-Lösung soll die Notwendigkeit der Vorfinanzierung von Börsenkonten beseitigen und so Milliarden an eingefrorenem Kapital für Schweizer Händler freisetzen.
- Crypto Finance der Deutschen Börse startet AnchorNote in Zürich, um Kapitalineffizienzen zu adressieren.
- Das custody-native Tool beseitigt die Notwendigkeit von vorfinanzierten Börsenkonten und setzt Kapital für Institutionen frei.
Laut einer Pressemitteilung vom 16. September hat das in Zürich ansässige Unternehmen AnchorNote eingeführt, eine custody-native Verpfändungslösung, die in Zusammenarbeit mit dem Middleware-Anbieter BridgePort entwickelt wurde.
Crypto Finance erklärte, dass das System institutionellen Kunden ermöglicht, Vermögenswerte über mehrere Handelsplätze hinweg zu handeln, während das zugrunde liegende Sicherheitenvermögen Crypto Finances regulierte Verwahrung nie verlässt. Die erste Einführung konzentriert sich auf den Schweizer Markt, eine Expansion nach Europa ist als nächstes geplant.
Wie AnchorNote den Handelsworkflow neu strukturiert
AnchorNote funktioniert, indem eine dynamische Verbindung zwischen dem Verwahrungstresor von Crypto Finance und den Orderbüchern mehrerer Handelsplätze hergestellt wird. Die Middleware von BridgePort fungiert als neutraler Nachrichten-Hub und koordiniert die sichere Kommunikation zwischen dem Verwahrer und den Börsen.
Wenn ein Kunde handeln möchte, werden Signale über BridgePort geleitet, um Kredit auf einer Börse vorab zuzuweisen und so die Ausführung zu ermöglichen. Die tatsächlichen Vermögenswerte bleiben jedoch während des gesamten Prozesses als Sicherheiten in der sicheren, regulierten Verwahrung von Crypto Finance verpfändet und werden erst nach der Ausführung zur Abwicklung der Transaktion bewegt.
Laut Pressemitteilung schafft dieser Mechanismus eine nahtlose End-to-End-Infrastruktur, die strenge institutionelle Standards für Sicherheit und operationelles Risiko erfüllt.
„Mit Crypto Finance AnchorNote schließen wir eine entscheidende Lücke zwischen Verwahrung und Kapitaleffizienz“, sagte Philipp E. Dettwiler, Head of Custody and Settlement bei Crypto Finance. „Gemeinsam mit BridgePort liefern wir eine integrierte Lösung, die institutionellen Kunden einen sicheren, flexiblen und Echtzeit-Betrieb ermöglicht.“
Die Lösung unterstützt zudem eine schnelle Umverteilung von Sicherheiten, sodass Händler ihre verpfändeten Vermögenswerte dynamisch zwischen verbundenen Handelsplätzen über eine Benutzeroberfläche oder eine leistungsstarke API verschieben können, je nach bestehender Infrastruktur.
Crypto Finance wurde in der Schweiz gegründet und ist seit der Übernahme im Jahr 2021 Teil der Deutschen Börse Group. Seitdem hat das Unternehmen seine regulierte Präsenz ausgebaut, die Zulassung der FINMA in der Schweiz und der BaFin in Deutschland erhalten und kürzlich eine MiCAR-Lizenz erworben.
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