
Ethereum hat sich 2025 deutlich gewandelt. Das gilt vor allem für seine technologische Substanz. Nach dem Merge 2022 und den Upgrades Shapella (2023) sowie Dencun (2024) brachte der jüngste „Pectra“-Fork im Mai 2025 einen großen Schritt nach vorn.
Zu den wichtigsten Neuerungen zählen programmierbare Smart-Wallets, mehr Flexibilität beim Staking und eine Verdopplung der Layer-2-Datenkapazität. Gemeinsam mit dem schon zuvor eingeführten EIP-4844 (Proto-Danksharding) führte das zu spürbar niedrigeren Transaktionskosten auf Arbitrum, Optimism und anderen Layer-2-Lösungen.
Mehr als 60 % aller Transaktionen werden mittlerweile auf diesen sekundären Netzwerken abgewickelt. Diese Entwicklung entlastet das Ethereum-Mainnet und ermöglicht Nutzern Transaktionen gegen geringere Gebühren.
Die nächsten Etappen, „Verge“ und „Purge“, sollen Speicheroptimierungen durch Verkle-Bäume und eine effiziente Datenbereinigung bringen. Ziel ist ein modular aufgebautes Ethereum-Ökosystem, das hohe Skalierbarkeit und dezentrale Sicherheit vereint.
Nutzerrekorde und Staking-Boom treiben Fundamentaldaten
Die On-Chain-Aktivität bestätigt das gestiegene Vertrauen ins Netzwerk. Im August 2025 wurden rund 50 Millionen Transaktionen registriert, begleitet von einem Stablecoin-Volumen in Höhe von 850 Milliarden US-Dollar. Auch die Zahl aktiver Wallets erreicht ein neues Rekordniveau. Über 120 Millionen Adressen zählte man allein im März 2025, wobei DeFi- und NFT-Anwendungen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.
Eine Auswahl der wichtigsten Netzwerkmetriken:
- 50 Mio. Transaktionen im August 2025
- 850 Mrd. US-Dollar Stablecoin-Volumen pro Monat
- 120 Mio. aktive Wallets (Stand März 2025)
- 36 Mio. ETH derzeit im Staking gebunden
- 3 % nominale Jahresrendite für Staker
- 1,3 % jährliche Burn-Rate durch EIP-1559
Parallel dazu wächst die Bedeutung von Krypto-Staking als Fundament des Netzwerks. Etwa 30 % des gesamten ETH-Umlaufs, umgerechnet also rund 36 Millionen Coins, sind aktuell als Einsatz bei Validatoren gebunden. Die nominale Staking-Rendite liegt bei knapp 3 %, real bei rund 2 %, was in Kombination mit der durch EIP-1559 verursachten deflationären Dynamik für anhaltende Bindungseffekte sorgt.
Die Zahl der ETH in der Ein- und Auszahlungswarteschlange schwankt derzeit zwischen 800.000 und 900.000. Damit ist ein beträchtlicher Teil der Liquidität dauerhaft aus dem Markt genommen, was langfristig zu Angebotsverknappung führt.
Ethereum nähert sich dem Allzeithoch
Auch auf der Kursseite zeigt sich Ethereum im September 2025 stark. Am 14. September notierte ETH bei rund 4.610 US-Dollar und dementsprechend nur knapp unter dem bisherigen Allzeithoch. Die Marktkapitalisierung liegt bei 556 Milliarden US-Dollar, was einem Marktanteil von etwa 18 bis 19 % am gesamten Kryptomarkt entspricht.
Institutionelle Anleger reagieren zunehmend auf diese fundamentale Stärke. Allein im zweiten Quartal 2025 flossen rund 4 Milliarden US-Dollar in Ethereum-Futures-ETFs.
Auffällig ist auch das Verhalten großer Wallets. Seit April 2025 haben sogenannte Whales ihre ETH-Bestände um 14 % auf insgesamt 5,54 Millionen Coins erhöht. Diese Summe entspricht rund 35 % des gesamten Umlaufs. Gleichzeitig sank die ETH-Menge auf zentralen Börsen auf ein Dreijahrestief.
Makroökonomisch bleibt das Umfeld stabil. Die weltweite Inflation liegt bei rund 3 %, während Notenbanken geldpolitisch vorsichtig agieren. Rückenwind erhält Ethereum zudem von regulatorischer Seite. Die US-Börsenaufsicht hat ETH im Jahr 2025 offiziell als Commodity eingestuft , was Unsicherheiten beseitigte und institutionellen Investoren neue Wege eröffnete.
Fazit: Fundament und Momentum sprechen für Ethereum
Technologische Fortschritte, hohe On-Chain-Aktivität, sinkende Handelsliquidität und wachsendes institutionelles Interesse. Viele Bausteine deuten darauf hin, dass Ethereum mittelfristig gut aufgestellt ist. Zwar sind kurzfristige Rücksetzer nie auszuschließen, doch das Gesamtbild ist eindeutig bullish. Sollte die nächste Protokollphase plangemäß verlaufen und sich der Markt stabil entwickeln, ist eine nachhaltige Überschreitung des Allzeithochs in Reichweite.