HSBC: Die Meinungsverschiedenheiten unter US-Regulierungsbehörden über die Regulierung tokenisierter US-Aktien verschärfen sich, die Positionen von TradFi und der Kryptoindustrie stehen sich deutlich gegenüber.
ChainCatcher berichtet, dass HSBC in seinem neuesten Bericht darauf hinweist, dass die US-Regulierungsbehörden derzeit heftig darüber debattieren, wie der „tokenisierte US-Aktienmarkt“ in den regulatorischen Rahmen aufgenommen werden sollte. Zwischen traditionellen Finanzinstituten und Krypto-Unternehmen bestehen dabei deutliche Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Regulierung.
Tokenisierung wandelt reale Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen und Immobilien in digitale Token um, die auf der Blockchain gehandelt werden können. Die zentrale Streitfrage ist, wie diese Handelsinfrastrukturen definiert und reguliert werden sollen. Laut Bericht kam es auf der Sitzung des SEC-Investorenbeirats zu klaren Gegensätzen bei der Frage, ob der Handel mit Aktien auf der Blockchain wie traditionelle Börsen reguliert werden sollte. Wall-Street-Institutionen, darunter Citadel Securities, fordern strengere Aufsicht für DeFi und haben der SEC ein 13-seitiges Dokument vorgelegt, in dem sie argumentieren, dass die meisten dezentralen Handelsprotokolle im Wesentlichen als „Börsen“ einzustufen seien und denselben regulatorischen Anforderungen unterliegen sollten. Die Kryptoindustrie hingegen, vertreten durch den globalen Leiter der Regulierungsstrategie einer Börse, plädiert für differenzierte Regeln für das dezentrale Handelsmodell.
SEC-Vorsitzender Paul Atkins betonte, dass ein Gleichgewicht zwischen Compliance und Innovation gefunden werden müsse, während Kommissarin Caroline Crenshaw vor den potenziellen Risiken für Investoren durch tokenisierte Aktien warnte. HSBC ist der Ansicht, dass die Regulierungsbehörden letztlich kaum zulassen werden, dass On-Chain-US-Aktien für den US-Markt deutlich geringeren regulatorischen Anforderungen unterliegen als traditionelle Börsen.
Der Bericht stellt fest, dass die SEC möglicherweise einen „Regulierungs-Sandbox“-Ansatz wählt, bei dem Plattformen für tokenisierte Aktien unter strengen Bedingungen als Pilotprojekte betrieben werden dürfen, um Risikogrenzen zu testen. Langfristig könnte der regulatorische Druck dazu führen, dass der Handel mit tokenisierten Aktien sich auf erlaubnisbasierte, vollständig regulierte On-Chain-Umgebungen konzentriert. HSBC erklärt, dass trotz unterschiedlicher Standpunkte Einigkeit zwischen TradFi, DeFi und den Regulierungsbehörden darüber besteht, dass der Markt für Tokenisierung rasant wächst und der Kampf um regulatorische Zuständigkeiten und Modelle seine zunehmende Bedeutung unterstreicht.
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