Bereits ab Januar wird erwartet, dass die Bank of Japan (BOJ) mit dem Verkauf ihrer umfangreichen ETF-Bestände beginnt – ein Portfolio im Wert von ¥83 Billionen (534 Milliarden US-Dollar). Der Plan ist, langsam vorzugehen und Markterschütterungen zu vermeiden. Doch selbst ein schrittweiser Ausstieg aus ETFs durch eine der größten Zentralbanken der Welt hat Gewicht, insbesondere in einer Zeit, in der die globale Liquidität abnimmt.
Sehen Sie, wie sich dies auf die Märkte auswirken könnte.
Laut Bloomberg planen BOJ-Beamte, die ETFs schrittweise abzubauen, nachdem auf der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses im September eine entsprechende Entscheidung getroffen wurde. Die Zentralbank hat ein Tempo von ¥330 Milliarden pro Jahr auf Buchwertbasis festgelegt, ein Zeitrahmen, der sich über Jahrzehnte erstrecken könnte.
Das Ziel ist, die Auswirkungen minimal zu halten. Die Verantwortlichen wollen, dass die Marktreaktion kaum wahrnehmbar ist, ähnlich wie Japan in den 2000er Jahren Bankaktien verkaufte, ohne die Märkte zu stören.
Trotzdem ist das Ausmaß schwer zu ignorieren. Die ETF-Bestände haben stark an Wert gewonnen, da der japanische Aktienmarkt in den letzten zwei Jahren gestiegen ist, was der BOJ massive nicht realisierte Gewinne beschert hat.
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Der Ausstieg aus den ETFs erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Märkte bei der BOJ-Sitzung am 18.–19. Dezember eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte erwarten. Polymarket zeigt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 98 % für eine Erhöhung, wodurch der Leitzins Japans auf 75 Basispunkte steigen würde – das höchste Niveau seit fast 20 Jahren.
Diese Veränderung ist bedeutsam, da Japan lange Zeit die weltweit günstigste Quelle für Leverage war.
„Seit Jahrzehnten ist der Yen die Währung Nummer 1, die Menschen leihen und in andere Währungen und Vermögenswerte umwandeln ... Dieser Carry Trade nimmt nun ab, da die japanischen Anleiherenditen schnell steigen“, schrieb Analyst Mister Crypto.
Da der mit Yen finanzierte Leverage unter Druck gerät, sind Risikoanlagen anfällig. Bitcoin wird bereits unter der 90.000-Dollar-Marke gehandelt und liegt derzeit bei 89.701 US-Dollar.
Dennoch war die Marktreaktion bislang relativ kontrolliert. Viele Analysten weisen darauf hin, dass Erwartungen hinsichtlich einer Zinserhöhung der Bank of Japan bereits seit Wochen kursieren, was den Händlern Zeit gab, ihre Positionen anzupassen. Insofern könnte ein Teil der Auswirkungen bereits in den aktuellen Preisen eingepreist sein.
Obwohl die Märkte eindeutig aufmerksam sind, gibt es bisher keine Anzeichen für einen ungeordneten Ausverkauf, was darauf hindeutet, dass Investoren dies eher als makroökonomische Anpassung denn als plötzliches Risikoereignis betrachten.
