Do Kwon gesteht Betrug: So hat TerraUSD tatsächlich funktioniert
Do Kwon gesteht vor einem US-Gericht den Betrug. Der Stablecoin UST wurde nicht durch Nutzer, sondern durch ein beauftragtes Trading-Unternehmen stabilisiert, bevor 2022 dennoch der Crash erfolgte. Die Justiz veröffentlicht weitere Vorwürfe. Der Südkoreaner beteuert trotz seiner Aussage weiterhin seine Unschuld.
Do Kwon gesteht Betrug: So hat TerraUSD tatsächlich funktioniert
Während viele Menschen rund um den Globus den Beginn des neuen Jahres feierten, fristete der südkoreanische Programmierer Do Kwon seine Zeit weiterhin in Haftanstalten. Am 31. Dezember lieferte Montenegro den 33-Jährigen an die USA aus.
Bis dahin gab es Streitigkeiten um seine Auslieferung. Auch sein Heimatland Südkorea bat Montenegro um eine Auslieferung. Der Gründer der Kryptowährung Terra (LUNA), geriet im März 2023 in Montenegro in Haft.
Zu diesem Zeitpunkt befand er sich bereits auf einer Flucht, die ihn um den halben Erdball trieb. Im Mai 2022 war das Ökosystem von Terra kollabiert. Damals verzeichnete es einen Gesamtwert von 40 Milliarden US-Dollar. Der Schaden war so enorm, dass der Crash am gesamten Kryptomarkt Verluste verursachte.
In den USA wirft man dem Südkoreaner deshalb mehrere Arten des Betruges vor – Bankenbetrug, Warenbetrug und Wertpapierbetrug. Einigen Kritikern gilt Kwon bis heute als Strippenzieher des Crashs.
Folgt man dieser Argumentation, so brachte der Südkoreaner seine eigene Kryptowährung absichtlich zum Einsturz, um mit einem Milliardengewinn auszusteigen. Konkrete Belege dafür gibt es bislang nicht. Andere Beobachter vermuten hinter dem Kollaps eine institutionelle Manipulation oder eine Massenpanik unter Anlegern.
Fakt ist: Während einer Anhörung, die gestern vor einem Gericht im New Yorker Stadtteil Manhattan stattfand, gestand Do Kwon Betrug rund um Terra (LUNA). Seine Erläuterung wirft ein neues Licht auf die Kryptowährung. Dennoch plädierte er vor der Justiz auf “nicht schuldig”.
Terra: Trading-Unternehmen steckt hinter Verankerungsalgorithmus
Terra bot einen US-Dollar-basierten Stablecoin namens TerraUSD an. Dieser verfügte über eine direkte Bindung an die volatile Kryptowährung LUNA. Durch diese Bindung und einen profitablen Algorithmus versprach Entwickler Terraform Labs eine selbstständige Verankerung.
So könne TerraUSD (UST) den exakten Wert des US-Dollars abbilden, ohne dass dafür zentralisierte Mechanismen wie US-Dollar-Reserven nötig wären. Nutzer konnten je nach Preislage UST und LUNA miteinander tauschen, um Gewinne zu erwirtschaften.
Kwon gab vor Gericht nun zu, dass es sich dabei um Augenwischerei handelte. Die Nutzerbasis schaffte es offenbar nicht, den Stablecoin-Wert auf eigene Faust zu stabilisieren. Deshalb engagierte Terraform Labs ein Trading-Unternehmen namens Jump Trading.
Das Unternehmen erhielt angeblich Rabatte vom Entwickler Terraform Labs, handelte die beiden Kryptowährungen in rauen Mengen und konnte dadurch selbst Milliarden US-Dollar an Profiten erzielen.
Die US-Behörden vermuten Einnahmen seitens Jump Trading in Höhe von mindestens 1,28 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hatte Kwon laut eigenen Aussagen im Mai 2021 engagiert, nachdem sich erstmals Probleme mit der Stabilisierung des Stablecoins abzeichneten.
Diese neuen Vorwürfe macht die US-Justiz dem Terra-Gründer
Aus einer Pressemitteilung der US-Justiz gehen auch neue Vorwürfe hervor, die man dem Terra-Gründer macht. Do Kwon habe demnach nicht nur über die Effizienz der Stabilisierung durch das Terra-Protokoll gelogen, sondern auch in weiteren Fällen.
So sei die Luna Foundation Guard (LFG) in Wahrheit nie von einem unabhängigen Komitee kontrolliert worden. In Wahrheit verfügte Kwon selbst über die dort angelegten Gelder. Zeitweise verfügte die LFG über vier Milliarden US-Dollar in den Kryptowährungen UST, Bitcoin, LUNA, Avalanche, BNB und USDC.
Während des Crashs 2022 entwendete Kwon laut Anklage hunderte Millionen US-Dollar von der LFG und versuchte anschliessend, seine Spuren zu verwischen.
Auch die Investmentplattform Mirror war – anders als angegeben – angeblich nicht dezentralisiert. Terraform sei vollständig in Kontrolle der Plattform gewesen, habe Nutzerzahlen und die Werte der dort gebotenen synthetischen Aktien aktiv manipuliert.
Den älteren Vorwurf, Terra habe sich zu Unrecht als Partner des Zahlungssystems Chai ausgegeben, wiederholte die US-Justiz. Alle Vorwürfe zusammen könnten für Do Kwon mit einer 130-jährigen Haftstrafe enden.
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